Hunde können anhand der Miene und der Stimme die Gefühle eines Menschen erkennen. Was Herrchen und Frauchen schon ahnten, bestätigt nun eine Studie im britischen Fachjournal «Biology Letters».
Die Fähigkeit der Einschätzung von Gefühlen war bisher nur dem Menschen beziehungsweise Tieren innerhalb einer Rasse zugerechnet worden. Um die Gefühle einer anderen Spezies zu erkennen, muss das Gehirn in der Lage sein, Bilder und Töne in Emotionen umzuwandeln und diese wiederum zu vergleichen und zu bewerten.
Eine neue Studie zeigt, dass Hunde tatsächlich die Gefühle von Menschen einschätzen können. Siebzehn Tiere wurden vor Bilder mit verschiedenen Gesichtsausdrücken gesetzt, während sie zugleich fröhliche, verärgerte oder genervte Stimmen hörten.
Verknüpfung verschiedener Informationen
Die Tiere waren in der Lage, Bilder von freudigen oder verärgerten Gesichtern den entsprechenden Stimmlagen zuzuordnen. Um auszuschliessen, dass das Verhalten der Hunde auf eine lange Bindung zum Besitzer zurückzuführen ist, kannten die Tiere weder die Menschen auf den Bildern noch die Stimmen.
Die Reaktion der Tiere zeige, dass Hunde die Fähigkeit besässen, zwei «verschiedene sensorische Informationen zu integrieren» und daraus menschliche Emotionen abzuleiten, erklärte Kun Guo von der Universität von Lincoln in Grossbritannien, die gemeinsam mit der Universität von Sao Paulo an der Studie beteiligt war.
Die Forscher mutmassen, dass die seit langem enge und besondere Bindung zwischen Hunden und Menschen zur Ausprägung der Fähigkeit bei den Tieren beigetragen hat.