Mehr als hundert Migranten haben am Sonntag den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Nordafrika-Enklave Melilla überquert. Nach Behördenangaben handelte es sich um eine «massive und koordinierte Grenzüberquerung» an vier unterschiedlichen Punkten.
Die Grenze zwischen Marokko und dem spanischen Gebiet ist durch einen mehr als sechs Meter hohen Zaun gesichert. Migranten versuchen immer wieder über den Zaun auf spanischen Boden zu gelangen.
Die spanische Küstenwache hat am Sonntag zudem zwei Boote mit Flüchtlingen aus dem Mittelmeer gerettet. Eines der Boote habe 15 Algerier an Bord gehabt, die am Hafen von Almeria an Land gebracht worden seien, teilte die Küstenwache mit.
Ein weiteres Boot mit 29 Flüchtlingen aus dem subsaharischen Afrika sei auf hoher See östlich der Meerenge von Gibraltar entdeckt worden; auch diese aus Marokko kommenden Menschen seien in Sicherheit gebracht worden.
In den ersten sechs Monaten des Jahres waren über 4600 Flüchtlinge aus Nordafrika kommend in Spanien eingetroffen. Die meisten Flüchtlinge, die von Nordafrika nach Europa wollen, steuern allerdings Italien an, wo in diesem Jahr bereits mehr als 110’000 Bootsflüchtlinge ankamen.