Hunderte demonstrieren in China für Pressefreiheit und Demokratie

Nach der Zensur eines Artikels in einer chinesischen Wochenzeitung haben am Montag hunderte Demonstranten vor der Redaktion in Guangzhou für die Freiheit der Medien protestiert. Einige Angestellte der Zeitung „Southern Weekly“ traten bereits am Sonntag in einen Streik.

Die Ausgabe der "Southern Weekly" vom 3. Januar 2013 (Bild: sda)

Nach der Zensur eines Artikels in einer chinesischen Wochenzeitung haben am Montag hunderte Demonstranten vor der Redaktion in Guangzhou für die Freiheit der Medien protestiert. Einige Angestellte der Zeitung „Southern Weekly“ traten bereits am Sonntag in einen Streik.

„Wir wollen Pressefreiheit, Verfassungsmässigkeit und Demokratie“, stand laut Internetberichten auf einem Spruchband. Hintergrund des seltenen öffentlichen Protests ist Berichten zufolge das Verbot eines Artikels zum Neuen Jahr, der zur Verwirklichung des „Traums“ einer verfassungsmässigen Ordnung in China aufgerufen hatte, die die Bürgerrechte schützt.

Der Artikel im beliebten liberalen Magazin war von den Behörden beanstandet und durch ein weniger kritisches Stück ersetzt worden. Internetsuchanfragen nach der Zeitung waren am Montag blockiert.

Ein Leitartikel in der staatlichen Zeitung „Global Times“ verteidigte am Montag das Vorgehen der Behörden. Es sei angesichts der derzeitigen „sozialen und politischen Realität in China unmöglich, die Art ‚freie Medien‘ zu haben, von denen sie träumen“, hiess es mit Blick auf die Demonstranten.

Medien, die die chinesische Regierung angreifen wollten, würden unweigerlich am Ende als „Verlierer“ dastehen. In der englischsprachigen Ausgabe der „Global Times“ war der Kommentar am Montag nicht zu lesen.

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