Hunderte Festnahmen bei Protesten der Occupy-Bewegung in den USA

Zwei Monate nach ihrer Gründung hat die Occupy-Bewegung in den USA mit Protestmärschen und Verkehrsblockaden im ganzen Land ihren Durchhaltewillen demonstriert. Hunderte Aktivisten wurden am Donnerstag festgenommen, die meisten davon in New York. Insgesamt verliefen die Kundgebungen aber weitgehend friedlich.

Tausende Demonstranten belagerten die Wall Street in New York (Bild: sda)

Zwei Monate nach ihrer Gründung hat die Occupy-Bewegung in den USA mit Protestmärschen und Verkehrsblockaden im ganzen Land ihren Durchhaltewillen demonstriert. Hunderte Aktivisten wurden am Donnerstag festgenommen, die meisten davon in New York. Insgesamt verliefen die Kundgebungen aber weitgehend friedlich.

In New York versammelten sich mehr als 1000 Demonstranten unweit der Börse. Strassensperren hinderten die Aktivisten daran, direkt zur New Yorker Börse vorzustossen. Die Polizei hatte ihre Sicherheitsvorkehrungen um das ohnehin seit zwei Monaten weitgehend abgeriegelte Gebäude verstärkt.

Eisengitter und Polizisten in Kampfmontur versperrten den Demonstranten den Weg ins Herz des Finanzbezirks. Menschen, die zu ihren Arbeitsplätzen wollten, mussten scharfe Kontrollen über sich ergehen lassen. Ihr Vorhaben, die Börse lahm zu legen, konnten die Demonstranten jedoch nicht umsetzen.

Viele beteiligten sich auf etlichen Strassenkreuzungen an Sitzblockaden, die zum Teil von Bereitschaftspolizisten wieder aufgelöst wurden. Hier meldete die Polizei mindestens 300 Festnahmen. Einige Menschen seien verletzt worden. Viele Demonstranten beklagten sich am Freitag über ein brutales Vorgehen der Polizei.

Ein Mann wurde nach Behördenangaben in Polizeigewahrsam genommen, weil er mehreren Polizisten eine Flüssigkeit – offenbar Essig – ins Gesicht gespritzt hatte. Bürgermeister Michael Bloomberg sprach von nur „minimalen Störungen“. Die meisten Demonstranten hätten sich verantwortlich verhalten, erklärte er.

„Wir wurden ausverkauft“

Auch in anderen US-Städten fanden weitgehend friedliche Proteste gegen das weltweite Finanzsystem statt, unter anderem in Washington, Boston, Chicago und Seattle. In Los Angeles zogen rund 500 Occupy-Anhänger durch das Bankenviertel und skandierten: „Die Banken wurden gerettet, wir aber ausverkauft!“

In Portland wurden 20 Personen wegen einer Sitzblockade auf einer Brücke festgenommen. In Las Vegas nahm die Polizei 21 Aktivisten in Gewahrsam.

Die konzertierten Demonstrationen zum zweimonatigen Bestehen der Occupy-Bewegung waren schon seit längerem geplant. Nachdem die Sicherheitskräfte aber in den vergangenen Tagen mehrere Camps aufgelöst hatten, erhielten die Proteste für viele eine weitere Bedeutung: die Entschlossenheit der Bewegung zu unterstreichen.

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