Nach einem Angriff auf das irakische Hochsicherheitsgefängnis Abu Ghraib sind 500 bis 1000 Gefangene entkommen. Das bestätigte der Rechtsanwalt und Parlamentsabgeordnete Hakim al-Samli am Montag in Bagdad.
Bewaffnete Extremisten hatten die stark gesicherte Haftanstalt 30 Kilometer westlich der irakischen Hauptstadt mit Panzerfäusten und Schusswaffen angegriffen. In Abu Ghraib sind auch mutmassliche und verurteilte Terroristen inhaftiert, darunter Angehörige von Al-Kaida-nahen Gruppen.
In ersten Mitteilungen der irakischen Sicherheitsbehörden hiess es, der Angriff in der Nacht zum Montag sei von den Wachmannschaften zurückgeschlagen worden. Doch wie Samli, ein Mitglied des Sicherheitsausschusses des Parlaments, sagte, gab es schwere Versäumnisse, Verantwortliche müssten zur Verantwortung gezogen werden.
Zeitgleich griffen Bewaffnete auch das Gefängnis von Tadschi nördlich von Bagdad an. Ob von dort auch Gefangene entkamen, war zunächst nicht klar. Bei den Kämpfen um die beiden Haftanstalten wurden nach Angaben der irakischen Behörden mehr als 40 Menschen getötet und 64 weitere verletzt.