Die Zahl der bei den Kämpfen im Kongo sterbenden Kinder steigt nach UNO-Angaben dramatisch an. „Allein im vergangenen Monat wurden mehr Kinder getötet oder verstümmelt als im ganzen Jahr zuvor“, sagte Deutschlands UNO-Botschafter, Peter Wittig, am Freitag vor dem Sicherheitsrat.
Bis Ende November seien viermal so viele Kinder Opfer des Krieges geworden wie im gesamten Jahr 2011. Wittig führte in den vergangenen zwei Jahren den Ratsausschuss zum Schutze von Kindern in bewaffneten Konflikten.
Nach UNO-Informationen starben bislang jedes Jahr 40 bis 50 Kinder durch den Konflikt im Osten Kongos oder wurden schwer und bleibend verwundet. In diesem Jahr seien es nur in den ersten elf Monaten schon mehr als 200 gewesen, mehr als ein Viertel davon allein im November. Insgesamt würden etwa 200’000 Kinder unter dem Krieg leiden durch Verletzungen, Vertreibung oder Hunger.
Nach Wittigs Angaben haben die Kämpfer der Rebellenorganisation M23, die vielerorts im Ostkongo auf dem Vormarsch sind, mindestens 300 Kinder als Soldaten in ihre Reihen gepresst.
Auch andere Gruppen würden Kinder als Soldaten missbrauchen. „Es gibt schreckliche Berichte von Kindern, die bestätigen, dass M23-Kommandeure Kinder nach einer missglückten Flucht getötet haben“, sagte Wittig.