Hunderte Nashörner in Südafrikas berühmtem Krüger-Nationalpark sollen zum Schutz vor Wilderern umgesiedelt werden. Die Umsiedlungen sollten dafür sorgen, dass Südafrikas Nashorn-Population weiter wachsen kann.
Südafrikas Umweltministerin Edna Molewa stellt das Schutzprogramm am Dienstag vor. Die Behörden könnten «bis zu 500» der bedrohten Tiere an bestimmten Plätzen innerhalb des Parks konzentrieren oder in sicherere Reservate bringen, sagte Sam Ferreira, der als Wissenschafter die Nationalparks des Landes berät.
Mit der Massnahme reagieren die Behörden auf die massiv gestiegene Zahl von Nashorn-Wilderern. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden landesweit 558 Nashörner getötet, davon allein 370 im Krüger-Nationalpark.
Dieser Trend konnte auch nicht gestoppt werden, als zum Schutz der Tiere Soldaten in dem Park stationiert wurden. Die Anzahl der verbliebenen Breitmaulnashörner im Krüger-Nationalpark wird auf 8400 geschätzt. Hinzu kommen etwa 2000 Spitzmaulnashörner.
Auch ins Ausland
Die meisten Tiere sollen innerhalb Südafrikas verlegt werden oder zumindest von den an der Grenze zu Mosambik liegenden Randgebieten des Parks in die Mitte umziehen. Einige könnten auch ins Ausland gehen.
Die Wilderer werden offenbar meist von Mittelsmännern im verarmten Nachbarland Mosambik rekrutiert. Werden sie von der südafrikanischen Polizei erwischt, drohen ihnen harte Strafen. Die Hintermänner jedoch bleiben im Dunkeln.
Hintergrund der zunehmenden Wilderei ist die massiv gestiegene Nachfrage aus China und Vietnam. In Asien werden den zu Pulver verarbeiteten Hörnern eine sexuell stimulierende Wirkung und Heilkräfte nachgesagt.