Nach fast sechs Wochen haben hunderte palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ihren Hungerstreik beendet. Die Protestaktion für bessere Haftbedingungen wurde nach einer Vereinbarung mit den israelischen Behörden beendet.
Das teilte der Leiter des Vereins der palästinensischen Gefangenen, Kaddura Fares, am Samstag mit. Eine Sprecherin der israelischen Gefängnisbehörde bestätigte die Einigung und das Ende des Hungerstreiks.
In den israelischen Gefängnissen hatten seit dem 17. April hunderte palästinensische Häftlinge die Nahrungsaufnahme verweigert. Zu dem umfassendsten Hungerstreik von Palästinensern seit Jahren hatte der lebenslang einsitzende Palästinenserführer Marwan Barghuti aufgerufen.
Nach palästinensischen Angaben hatten sich anfangs rund 1500 Häftlinge an der Aktion beteiligt. Nach israelischen Angaben waren es zuletzt noch mehr als 800 Palästinenser. Sie forderten unter anderem Zugang zu Telefonen, erweiterte Besuchsrechte und eine bessere medizinische Versorgung.
Nach Angaben der israelischen Behördensprecherin sollen die Gefangenen künftig Anspruch auf zwei Angehörigen-Besuche pro Monat haben – bisher war nur ein Besuch erlaubt. Damit wurde eine zentrale Forderung der Häftlinge erfüllt.
Der Hungerstreik endete nur wenige Stunden vor dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am Samstag. Der Gesundheitszustand einiger Teilnehmer hatte sich zuletzt deutlich verschlechtert.
Im besetzten Westjordanland hatte es in den vergangenen Wochen mehrfach Demonstrationen gegeben, bei denen die Palästinenser ihre Solidarität mit den Gefangenen im Hungerstreik bekundeten. Bei Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften wurden dutzende Palästinenser verletzt.