Eingeschlossen von Schnee und Eis haben Hunderte Menschen auf einer Autobahn in Sachsen die Nacht verbracht. Ihre Fahrzeuge waren in langen Staus bei Chemnitz eingeschneit.
Die völlig zugeschneite Autobahn blieb in der Nacht zum Dienstag für mehr als sechs Stunden für Bergungsarbeiten gesperrt. Der Stau war nach Polizeiangaben vom Dienstag bis zu 20 Kilometer lang.
Zwar war die Unfallstelle am späten Abend geräumt, doch dann fiel neuer Schnee, wieder blieben Fahrzeuge stecken. Zusätzliche Probleme entstanden, weil die Rettungsgasse blockiert war. Schliesslich blieben auch drei Schneepflüge stecken. Der Stau löste sich am Dienstag erst in den Morgenstunden auf.
Starker Schneefall behinderte den Verkehr auch anderswo. Viele Unfälle zählte die Polizei in Hamburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. In Külsheim kam ein Lastwagen von der schneeglatten Strasse ab, krachte in ein Wohnhaus und schob eine 72-Jährige im Sessel durch ihr Wohnzimmer. Die Frau verletzte sich nur leicht am Bein.
In Baden-Württemberg wurde ein Vermisster nur dank seiner Fussspuren im Schnee nach mehreren Stunden in der Kälte wiedergefunden. Der geistig behinderte Mann war am Montagabend nach einem Streit mit seinem Betreuer weggelaufen, wie die Polizei in Heidelberg mitteilte.
Reisebus in Schneetreiben verunglückt
In Österreich verunglückte ein Reisebus mit deutschen Rentnern in dichtem Schneetreiben. 19 Touristen und die Reiseleiterin verletzten sich, als ihr Bus einen Laster rammte.
In der Ukraine schnitt heftiger Schneefall Zehntausende Menschen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt von der Stromversorgung ab. Im Gebiet um die Hauptstadt Kiew waren erneut etwa 200 Orte betroffen, wie das Zivilschutzministerium der Ex-Sowjetrepublik mitteilte.
Unter den Schneemassen stürzten in Kiew viele Bäume um. Etwa 50 Zentimeter Neuschnee und vereiste Strassen lösten ein Verkehrschaos aus.