Rund hundert Personen haben sich am Mittwochabend bei der Basler Matthäuskirche versammelt, um ihre Solidarität für vier abgewiesene Asylbewerber kundzutun, die sich seit Sonntag in den Kirchenräumen niedergelassen haben.
Die Leute versammelten sich nach 18 Uhr bei winterlicher Kälte vor der Kirche, wo eine Musikanlage installiert war und Transparente zu sehen waren. Die Polizei hielt sich diskret im Hintergrund.
Die abgewiesenen Asylbewerber werden seit Beginn ihres Aufenthalts von einer Gruppe junger Erwachsener begleitet, welche deren Ausschaffung nicht akzeptieren will. Ihr Appell an ein Kirchenasyl verhallt bei der Kirche ungehört; diese verweist auf das rechtsstaatliche Verfahren.
Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde betrachtet die Aktion als Hausfriedensbruch. Weil die Kirche erst mit den ungebetenen Gästen über deren Abgang verhandeln will und noch keinen Räumungsantrag gestellt hat, sieht die Polizei derzeit keinen Handlungsbedarf. Für sie ist die Aktion laut einem Sprecher formell eine ganz normale Hausbesetzung.