Aufwendig geschminkt, in fantasievoll gestalteten Kostümen und mit Glitter bedeckt sind rund 12’000 Teilnehmer in der «Gay and Lesbian Mardi Gras Parade» am Samstag durch die Innenstadt von Sydney gezogen.
Mehrere Hunderttausend Zuschauer säumten am Samstag trotz heftiger Regenfälle die Strassen, schwenkten Regenbogenflaggen und hielten Banner mit Slogans für die Gleichstellung hoch. Unter den Umzugsteilnehmern waren auch eine Gruppe von Aborigine-Transfrauen sowie rund 40 Andy-Warhol-Doppelgänger.
Das sei die grösste Feier der Schwulen- und Lesbengemeinde in Australien, sagte Tim Jones am Rande des Umzugs. «Ich bin sehr glücklich, dabei zu sein».
Aus Angst vor einem möglichen Terroranschlag hatte die Polizei eigenen Angaben zufolge rund 1000 Beamte zur Sicherung der Feierlichkeiten auf die Strasse geschickt.
Die alljährliche Parade in Sydney gilt als eine der grössten der Welt. Rund 180 bunte Festwagen zogen die von Menschen gesäumte Oxford Street entlang, einem traditionellen Zentrum schwulen und lesbischen Lebens in Sydney. Die Veranstaltung solle den Bogen spannen von «reinem Feiern und kreativer Selbstpräsentation» bis hin zum Protestaufruf, erklärte Cheforganisatorin Terese Casu.
Der Mardi-Gras-Umzug in Sydney war 1978 aus einer Protestkundgebung entstanden. Obwohl in Australiens Grossstädten eine lebendige Homosexuellen-Szene beheimatet ist, hat das Land immer noch nicht die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert. Das Parlament streitet darüber, ob das Thema in einer Volksabstimmung entschieden werden soll oder durch ein reines Parlamentsvotum.