Hunderttausende Kambodschaner und Staatsgäste aus aller Welt haben am Montag in Phnom Penh Abschied von Ex-König Sihanuk genommen. Die Massen strömten den ganzen Tag in schwarz-weisser Trauerkleidung in die Innenstadt, viele weinend und mit grossen Porträts des Monarchen in den Händen.
Am Abend (Ortszeit) entzündeten die Witwe und König Sihamoni auf einer eigens gebauten Verbrennungsstätte im Stadtzentrum die ersten Flammen, die meterhoch in die Luft schossen. Der Himmel wurde von Feuerwerk erleuchtet. Unter den Gästen waren der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault und Thailands Regierungschefin Yingluck Shinawatra.
Der als Vater der Nation verehrte Monarch war im Oktober in Peking nach langer Krankheit kurz vor seinem 90. Geburtstag gestorben. Er hat die Geschicke des Landes über sechs Jahrzehnte geprägt.
Er war eine kontroverse Figur: mal Kommunist, mal Nationalist, mal für die Amerikaner, mal gegen sie, und in den 70er Jahren zu seinem späteren grossen Bedauern Unterstützer des Schreckensregimes der Roten Khmer. Er war auch als Bonvivant bekannt, der eigene Schnulzen komponierte und zum Besten gab.
Sein Sarg mit der einbalsamierten Leiche war am Freitag in einer prunkvollen Zeremonie mit Prozession vom Palast zu der öffentlichen Verbrennungsstätte mitten in der Stadt gebracht worden. Die tagelangen Trauerfeiern gehen am Mittwoch zu Ende, wenn die Asche des Königs in den Palast gebracht wird.