London schlug die Rebellion nieder. Doch der irische Osteraufstand 1916 wurde zum Fanal im Kampf gegen die britische Herrschaft. Heute schaut das Land zurück – geteilt ist es immer noch.
Mit einer grossen Militärparade, Kranzniederlegungen und Schweigeminuten hat Irland des Osteraufstandes gegen die britische Herrschaft vor 100 Jahren gedacht. Hunderttausende Menschen schauten am Sonntag zu, als über 3000 irische Soldaten durch die Strassen Dublins zogen.
Auch in Belfast, der Hauptstadt des britisch beherrschten Nordirland, gab es Feierlichkeiten – hier waren aber nur einige Hundert Zuschauer gekommen.
Fanal im Kampf gegen britische Herrschaft
Der Osteraufstand 1916 wurde zwar von britischen Soldaten blutig niedergeschlagen, wurde aber zum Fanal im Kampf gegen die britische Herrschaft. Der spätere Unabhängigkeitskrieg endete 1921 mit der Teilung der Insel. Der Süden wurde – zunächst als Freistaat Irland – unabhängig, Nordirland gehört noch heute zu Grossbritannien.
Der britische Sender BBC sprach von der grössten Militärparade, die es jemals in Irland gab. Irische Militärflugzeuge flogen über die Menschenmenge in Dublin. Als Höhepunkt rezitierte ein Offizier die Unabhängigkeitserklärung, die die Rebellen vor 100 Jahren vorlasen.
Irlands Premier Enda Kenny erinnerte in einer kurzen Rede an die Opfer des Aufstands. Die heutige Generation müsse die Prinzipien und Ideale des Aufstands ehren. Auch Staatspräsident Michael Higgins war unter den Ehrengästen. Schätzungen sprachen von 250’000 bis 400’000 Zuschauern der Feierlichkeiten.
Am Ostermontag 1916 hatten bewaffnete Gruppen in Dublin mehrere öffentliche Gebäude besetzt und die Bildung einer provisorischen Regierung sowie Irlands Loslösung von Grossbritannien erklärt.
Mehr als 5000 britische Soldaten und Polizisten schlugen den Aufstand von 1200 bis 1500 bewaffneten Iren innerhalb weniger Tage nieder. Nach Angaben der BBC kamen damals etwa 500 Menschen ums Leben, zahlreiche Aufständische wurden hingerichtet.