Im Val Parghera Tobel oberhalb des Bündner Ortes Domat/Ems haben sich in den letzten Tagen einige hunderttausend Kubikmeter Gestein, Holz und Geröllmassen angesammelt. Ein Teil davon geriet am Wochenende wegen der heftigen Schneefälle und Niederschläge ins Rutschen.
Gefährdet ist in erster Linie das Gebiet rund um das Emser Industriegebiet Paleu Sura. Die Kantonsstrasse zwischen Chur und Domat/Ems wurde deshalb gesperrt, denn die Lage des von Schlamm, Wasser und Geschiebe bedrohten Gebiets ist nach wie vor instabil. Unterstützt werden die Arbeiten der Bündner Behörden seit Montag von der Schweizer Armee.
Ein Detachement des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsverbandes 104 sei mit schwerem Baugerät ausgerückt, teilte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit. Die Armeeangehörigen unterstützen die zivilen Kräfte bei der Erstellung von Schutzmassnahmen.
Schutzwall entlang des Bahntrassees
Am Wochenende führten die Einsatzkräfte erste Entlastungsarbeiten entlang des Bachlaufes aus. Es wurden Massnahmen ergriffen, um die Geröllmassen so zu lenken, dass möglichst geringe Schäden entstehen.
Weil immer noch Wasser und Schlamm fliessen, werden längerfristige Massnahmen umgesetzt, um die Geröll- und Wassermassen kontrolliert über die landwirtschaftlichen Flächen abzuleiten. Dazu wurden entlang des Bahntrassees ein Schutzwall aufgeschüttet und Abflussrohre verlegt.
Die betroffenen Anwohner und Betriebe wurden am Freitag über die Situation informiert. Vier Personen wurden vorübergehend evakuiert, das Vieh eines landwirtschaftlichen Betriebes konnte andernorts untergebracht werden.