Hunderttausende Narren in Deutschland feiern Rosenmontag

Hunderttausende Narren in Deutschland haben in den rheinischen Karnevalshochburgen ausgelassen Rosenmontag gefeiert. In Köln, Düsseldorf und Mainz zogen zum Höhepunkt des Strassenkarnevals die traditionellen Umzüge durch die Innenstädte. Beliebtestes Motiv war der Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff.

Auch Karl-Theodor zu Guttenberg kriegt sein Fett ab (Bild: sda)

Hunderttausende Narren in Deutschland haben in den rheinischen Karnevalshochburgen ausgelassen Rosenmontag gefeiert. In Köln, Düsseldorf und Mainz zogen zum Höhepunkt des Strassenkarnevals die traditionellen Umzüge durch die Innenstädte. Beliebtestes Motiv war der Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff.

In Köln säumten wieder hunderttausende Menschen die Strassen, als der „Zoch“ auf seiner sieben Kilometer langen Strecke durch die Stadt zog. Die Kölner feierten in diesem Jahr unter dem Motto „Jedem Jeck sing Pappnas“, die Düsseldorfer unter dem Motto „Hütt dommer dröwer lache“ (heute lachen wir drüber).

Das Wetter meinte es am Rosenmontag gut mit den Narren: Nach Kältewelle und Schmuddelwetter zeigte sich bei recht milden Temperaturen auch die Sonne.

Viel Spott musste in diesem Jahr der zurückgetretene Bundespräsident Wulff ertragen. In Köln wurde er aus einem zu grossen Anzug gezogen, dahinter war ein „Kaufhaus Vorteilsnahme“ nachgebaut. In Düsseldorf stürzte der Ex-Präsident als gerupfter Bundesadler ab. In Mainz ging er als Boxer „k.o.“.

Weil Wulff erst am Freitag zurückgetreten war, mussten die Wagen zum Teil kurzfristig neu gebaut werden.

Merkel und Sarkozy

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war in diesem Jahr wieder ein beliebtes Motiv bei den Rosenmontagsumzügen. In Düsseldorf lag auf ihrem Bauch Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in Anspielung auf die enge Zusammenarbeit der beiden Politiker in der europäischen Schuldenkrise.

Ausserdem musste Merkel auf dem Koalitions-Tandem eine zum Skelett zerfallene FDP mitziehen. In Köln waren die Liberalen nur noch ein kleines Hündchen, das die Kanzlerin an der Leine führt.

Die Wagenbauer widmeten sich zudem der Neonazi-Mordserie und den Sicherheitsbehörden, die jahrelang im Dunkeln getappt hatten. Weitere Themen waren das iranische Atomprogramm oder in Mainz der Streit um den Fluglärm in der Rhein-Main-Region rund um den Frankfurter Flughafen.

Narrensprung in Rottweil

In Rottweil lockte der traditionelle Narrensprung mehr als 10’000 Zuschauer an. Mit handgeschnitzten Holzmasken und farbigen Kostümen waren die Narren nach dem grossen Glockenschlag um Punkt 8.00 Uhr durch die Stadt gezogen, um den Höhepunkt der schwäbisch-alemannischen Fastnacht zu feiern. Die Wurzeln des Rottweiler Narrensprungs liegen im 15. Jahrhundert.

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