Hunderttausende Nigerianer trauern um verstorbenen Emir von Kano

Hunderttausende Nigerianer haben am Freitag im Norden des Landes dem einflussreichen Emir von Kano bei dessen Bestattung die letzte Ehre erwiesen. Der traditionelle Monarch Ado Abdullahi Bayero war gleichentags nach 51 Jahre auf dem Thron an Krebs verstorben.

Hunderttausende erweisen dem Emir in Kano die letzte Ehre (Bild: sda)

Hunderttausende Nigerianer haben am Freitag im Norden des Landes dem einflussreichen Emir von Kano bei dessen Bestattung die letzte Ehre erwiesen. Der traditionelle Monarch Ado Abdullahi Bayero war gleichentags nach 51 Jahre auf dem Thron an Krebs verstorben.

Der 83-Jährige, der an zweiter Stelle unter den muslimischen Monarchen im Norden Nigerias stand und auch eine wichtige Rolle als Führer der islamischen Geistlichkeit in der Region spielte, war hoch angesehen.

Nigerias Präsident Goodluck Jonathan bezeichnete Bayeros Tod als «nationalen Verlust» und sagte, der Emir sei einer der «angesehensten traditionellen Herrscher» des Landes gewesen.

Er werde ewig wegen seiner «immensen Weisheit und seiner Kompetenzen als traditioneller Herrscher» geehrt werden sowie dafür, dass er seine Position genutzt habe, um «Brücken der Einheit, Freundschaft und Harmonie» in der zwischen Muslimen und Christen gespaltenen Nation zu bauen, erklärte der Staatschef.

Unterstützer der säkularen Regierung

Die Region von Kano ist besonders vom Terror der radikalislamischen Sekte Boko Haram betroffen, die seit 2009 tausende Menschen getötet hat und jüngst mit der Entführung hunderter Schulmädchen international für Empörung sorgte.

Der Emir von Kano ebenso wie der Shehu von Borno waren Ziel von Mordanschlägen der Gruppe, die ihnen ihre Unterstützung der säkularen Regierung übel nahm. Kritiker warfen ihnen aber vor, zu wenig gegen Boko Haram unternommen zu haben.

In der Mittagshitze versammelte sich am Freitag eine riesige Menschenmenge vor dem Palast des Emirs und rezitierte Suren aus dem Koran. In den kommenden Tagen sollen nun sogenannte Königmacher hinter verschlossenen Türen zusammenkommen, um dem örtlichen Gouverneur drei Kandidaten für die Nachfolge des Emirs vorzuschlagen.

Als Kandidaten werden der frühere Zentralbankgouverneur Sanusi Lamido Sanusi, der ein Grossneffe des bisherigen Monarchen ist, sowie der Sohn des Verstorbenen, Aminu Ado Bayero, gehandelt, der derzeit Vorsitzender einer Bezirks in Kano ist.

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