In Bahrain wird ein im Hungerstreik befindlicher Oppositioneller nach Angaben seiner Frau zwangsernährt. Die Behörden wiesen den Vorwurf zurück.
Der Fall von Abdulhadi al-Chawadscha, der sich seit dem 8. Februar im Hungerstreik befindet, ist in den vergangenen Wochen zu einem Kristallisationspunkt in den Protesten der vorwiegend schiitischen Opposition gegen das sunnitische und westlich orientierte Herrscherhaus von Bahrain geworden.
Seine Frau Chadidscha al-Mussawi konnte ihn am Sonntag zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder besuchen. Danach berichtete sie, die Behörden setzten Magensonden und andere lebenserhaltende Massnahmen ein, um ihren Mann gegen seinen Willen zu ernähren.
Bei ihren Besuch seien diese Dinge aber nicht zu sehen gewesen. „Abdulhadi hat seinen Hungerstreik nie aufgegeben und wurde zwangsernährt“, sagte sie.
Das Gefängnissspital, in dem Al-Chawadscha untergebracht ist, erklärte, dieser habe den Massnahmen selbst zugestimmt. Al-Chawadscha wurde im vergangenen Jahr zusammen mit sieben anderen Oppositionellen zu lebenslanger Haft verurteilt. Eine Anhörung zur Berufung in dem Fall ist für Montag anberaumt.