Huntsman baut in Basel und Monthey 174 Stellen ab

Der US-amerikanische Chemiekonzern Huntsman baut in Basel und Monthey VS insgesamt 174 Stellen ab. 111 Stellen werden in Basel gestrichen, 63 Stellen sind es im Wallis. In einem Teil der Fälle kommt es auch zu Entlassungen.

Schlechte Nachricht für Huntsman-Angestellte in Basel und im Wallis: Der Konzern streicht 174 Jobs (Archiv) (Bild: sda)

Der US-amerikanische Chemiekonzern Huntsman baut in Basel und Monthey VS insgesamt 174 Stellen ab. 111 Stellen werden in Basel gestrichen, 63 Stellen sind es im Wallis. In einem Teil der Fälle kommt es auch zu Entlassungen.

Huntsman habe nach Abschluss des Konsultationsverfahrens am Freitag das Personal informiert, sagte Unternehmenssprecher Wynne Morris auf Anfrage. Er bestätigte bereits vom Verband Angestellte Schweiz und der Gewerkschaft Unia publik gemachte Stellenstreichungen.

In Monthey soll der Abbau laut Morris über Frühpensionierungen und natürliche Abgänge, aber auch Entlassungen erfolgen. Für Basel, wo keine Produktion besteht, seien entsprechende Angaben nicht möglich. Zu den Entlassungen in Monthey nannte der Sprecher keine Zahlen; laut den Personalverbänden sind es 25.

Morris sprach von einer harten Entscheidung, die aber in Anbetracht der Lage auf den Märkten gesehen werden müsse und nötig sei, um den Standort halten zu können. Huntsman führt weltweit ein Restrukturierungsprogramm durch, von dem rund 350 Stellen betroffen sind; der Abbau in der Schweiz sei Teil davon.

Basel bleibe indes Hauptsitz der Division Advanced Materials für Europa und behalte die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Textilchemiesparte. Auch Monthey bleibe für Advanced Materials wichtig. Derzeit zählen in Basel Advanced Materials noch 270 und die Textilchemie rund 100 Stellen; Monthey zählt derzeit etwa 330 Stellen.

Kritik der Personalverbände

Kritisch äusserten sich derweil die Personalverbände. Für den Standort Schweiz scheine das Ende nahe zu kommen, teilte Angestellte Schweiz in einem Communiqué mit. Der Verband gab sich nicht sehr zuversichtlich, dass der Abbau den gewünschten Effekt bringe, und die Moral der Angestellten sei «im Keller».

Die Gewerkschaft Unia kritisierte in einer Mitteilung, dass Huntsman alle Vorschläge, um den Stellenabbau zu reduzieren und Entlassungen zu vermeiden, zurückgewiesen habe. Sie warf dem Konzern vor, mit dem weltweiten Restrukturierungsprogramm die Rendite erhöhen zu wollen; eine wirtschaftliche Notwendigkeit bestehe nicht, habe Huntsman 2012 doch ein Rekordjahr gehabt.

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