Hurrikan «Matthew» hat sich auf seinem Weg in die Karibik etwas abgeschwächt. Das Hurrikan-Zentrum in Florida stufte den Wirbelsturm am Samstag von der Kategorie 5 wieder auf 4 runter.
«Einige Schwankungen in der Intensität sind an diesem Wochenende möglich, aber wir gehen davon aus, dass ‚Matthew‘ ein mächtiger Hurrikan bis Sonntag bleibt», hiess es von den Experten in Miami.
Den Angaben zufolge wird «Matthew», der sich momentan vor der Karibikküste Kolumbiens befindet, nach Nordwesten weiterdrehen und dort am späten Sonntag Jamaika erreichen. Derzeit nimmt der Hurrikan maximale Windgeschwindigkeiten bis zu 250 Stundenkilometer auf.
Der Wetterdienst auf Jamaika gab in der Nacht zum Samstag bereits entsprechende Vorwarnungen aus. Auf Jamaika und im späteren Verlauf auch in Haiti rechneten die Experten in Miami neben Wind mit heftigem Regen, der lebensbedrohliche Springfluten und Erdrutsche verursachen könnte.
Vor gewaltigen Wellen und reissenden Strömungen wurde ausserdem an den Küsten von Puerto Rico, Hispaniola, Teilen der niederländischen Antillen sowie dem Norden von Venezuela und Kolumbien gewarnt.
Vorbereitungen gegen Wind und Wetter
Auf Jamaika ordnete Ministerpräsident Andrew Holness die Einrichtung von Notunterkünften für rund 2000 Menschen an. Haiti bereitete sich ab Samstag auf heftigen Wind und Regen vor. Wie der Zivilschutz mitteilte, sollen vor allem die Bewohner südlicher Inseln ihre Häuser absichern und Wasser- und Lebensmittelvorräte anlegen. Am Montagabend oder Dienstagmorgen dürfte «Matthew» dann Kuba erreichen.
Auch auf Kuba wurde nach Angaben des Zivilschutzes die «Informationsphase» des Katastrophenschutzplans eingeleitet. Die östlichen Provinzen der Insel von Camagüey bis Guantánamo richteten sich darauf ein, dass der Sturm sie zu Beginn der Woche überquert.
Kubas Streitkräfte wurden mobilisiert, um die betroffenen Regionen beim Schutz vor dem Unwetter zu unterstützen. Der letzte Hurrikan, der Kuba streifte, «Sandy», verwüstete im Oktober 2012 die östlichen Provinzen und zerstörte Hunderte Häuser. Elf Menschen starben.
Überschwemmungen in Kolumbien
Die Ausläufer von Hurrikan «Matthew» mit viel Wind und Regen hatten bereits am Freitag vor der Küste Kolumbiens Alarm ausgelöst. In einigen Gemeinden des Departaments La Guajira sorgten die Niederschläge für Überschwemmungen. Ein 67-jähriger Mann starb laut Behörden, als er in den Fluten eines Flusses weggeschwemmt wurde. Schulen wurden vorsorglich geschlossen.
Die Wirbelsturm-Saison im Atlantik liegt zwischen Juni und November. In diesem Jahr haben sich bisher 13 Tropenstürme geformt, von denen fünf das Ausmass eines Hurrikans erreichten.