Kariem Hussein will am dritten Tag der Leichtathletik-EM in Amsterdam seinen in Zürich errungenen Titel über 400 m Hürden erfolgreich verteidigen, geht aber nicht als Favorit ins Rennen.
Im Vorlauf hatte Hussein ein Freilos genossen, den Finalvorstoss schaffte der Thurgauer als Gesamtdritter der Halbfinals. Läuft er heute (Start 19.40 Uhr) aufs Podest, wäre Hussein der sechste Schweizer nach Fritz Schwab (10 km Gehen), Philippe Clerc (100 m/200 m), Meta Antenen (Fünfkampf/Weit), André Bucher (800 m) und Viktor Röthlin (Marathon), der an Europameisterschaften zwei Medaillen errungen hat. Als Favorit ins Rennen geht Yasmani Copello. In den Halbfinals war der Türke um 45 Hundertstelsekunden schneller als Hussein.
Bestenfalls greifen während der Abendsession drei weitere Schweizer in den Kampf um die Medaillen ein. Über 100 m will Mujinga Kambundji ihren verpatzten EM-Start im Amsterdamer Olympiastadion vergessen machen. Am Mittwoch hatten für die Bernerin über 200 m überraschend bereits die Halbfinals Endstation bedeutet. In der Königsdisziplin belegt sie mit einer Saisonbestzeit von 11,14 Sekunden Platz 7 im diesjährigen Europa-Ranking.
Ebenfalls zu den 100-m-Halbfinals (ab 19.15 Uhr) startet Salomé Kora, womit sie die Erwartungen bereits erfüllt hat. Im Vorlauf realisierte die 22-Jährige des LC Brühl St. Gallen eine persönliche Bestzeit (11,45). Die vorletzte Runde erreicht hat auch Alex Wilson über 200 m.
Im Siebenkampf ist die Schweiz mit Valérie Reggel, Michelle Zeltner und Linda Züblin gleich mit drei Athletinnen vertreten. Reggel und Züblin schafften die EM-Limite bereits im vergangenen Jahr, derweil Zeltner diese heuer knapp verpasst hat. Da im Siebenkampf die angestrebte Anzahl Athletinnen nicht erreicht worden war, erhielt die 24-jährige Bernerin eine Einladung des Europäischen Verbandes.
Ebenfalls ins EM-Geschehen eingreifen werden heute Tobias Furer und Brahian Peña (110 m Hürden), Fabienne Schlumpf (3000 m Steeple) sowie Petra Fontanive und Robine Schürmann (400 m Hürden).