Wenn die Dynasty Warriors Reihe auf die Zelda-Welt trifft, bleibt kein Gegner auf den Beinen. Epische Schlachten und massenweise Futter für treue Zelda-Fans sind garantiert. Wer schon lange auf epische Action mit den beliebten Zelda-Figuren gewartet hat, ist hier genau richtig.
Die Dynasty Warriors Reihe hat ein simples Konzept: Japanische Helden schlachten sich durch Hunderte, ja Tausende von Gegnern. Das Ganze basiert jeweils in der Regel lose auf wahren historischen Gegebenheiten. Die Franchise hat mittlerweile so viele Sequels und Spinoffs, dass wohl nicht mal mehr die Macher von Koei ihre genaue Anzahl kennen. Jedenfalls sind die Spiele aus der Gamewelt nicht wegzudenken.
Und weil sich Nintendo bekanntlich auf die Fahne geschrieben hat, auch für Hardcore-Gamer Spiele zu veröffentlichen, wurde kurzerhand ein Dynasty-Warriors Spinoff in der Zelda angesiedelt. Hyrule Warriors heisst das Resultat und ist gar nicht mal so schlecht, wie man im ersten Moment befürchtet.
Für Zelda-Fans ist Hyrule Warriors ein wahr gewordener Traum.
Gerade für Zelda-Fans bietet das Spiel unendlich viele Anspielungen und Charaktere aus den vielen Vorgängern. Von Bösewicht Ganondorf über den Schwertgeist Fi bis zu Link – sämtliche Publikumslieblinge sind mit von der Partie. Leider ist die Story etwas weniger umfangreich geraten:
Der besiegte Ganondorf will mit Hilfe einer mächtigen Zauberin nach Hyrule zurückkehren. Doch eine Gruppe von Helden aus allerlei Zelda-Zeitdimensionen rund um den altbekannten Helden Link stellt sich dem Fiesling in den Weg. Vermutlich wurde die Story auf einer Papierserviette den Programmierern geliefert. Einfallsloser geht’s jedenfalls kaum. Fairerweise muss man aber zugeben Hyrule Warriors ist ein Actiongame und hat als solches gar keinen Anspruch, besonders komplexe Geschichten zu erzählen.
Das Spielkonzept an sich funktioniert auch in der Zelda-Welt ganz gut. Ob Skelettkrieger oder Kobolde – es macht ziemlich Spass, mit völlig übertriebenen Spezialangriffe die Fieslinge gleich in Hundertschaften durch die Gegend fliegen zu sehen. Auch die immer wieder auftauchenden Zwischen- und Obergegner sind unterhaltend, zumal sie oft auch noch gleichzeitig wie die restlichen Horden von Gegnern auftauchen und so das Chaos auf dem Schlachtfeld exponentiell steigern.
Hyrule Warriors ist das perfekte Spiel für «zwischendurch».
Wovon ich allerdings stark abrate, sind ausgedehnte Spielsessions (ausser man ist zu zweit, dazu mehr später) – Hyrule Warriors ist perfekt für ein kurzes Spielchen zwischendurch, danach ist eine mehrtägige Pausen nötig. Legt man die nicht ein, wird das Spiel doch eher monoton und zuwenig forderend. Auch die eher mager geratene Story fördert nicht unbedingt die Weiterspielmotivation.
Auf technischer Seite gibt’s kaum etwas zu bemängeln: Die Grafik ist auch bei sehr grossen Gegnermengen meist ziemlich flüssig, und die Musik und Soundeffekte sind sehr gelungen. Einzig wenn man das Spiel Off-TV nur auf dem Bildschirm des GamePads spielt, gibt’s üble Verzögerungen. Was auch prima umgesetzt wurde, ist der Mehrspielermodus. Zu zweit auf der Couch mal eben ein paar Stunden Zelda-Feinde zu verdreschen, macht echt grossen Spass und lässt die Zeit wie im Flug verstreichen.
Für Liebhaber der Welt von Zelda ist Hyrule Warriors ein Paradies: Referenzen und versteckte Hinweise wohin man blickt, unzählige spielbare Charaktere und altbekannte Gegner werden Fans verzücken. Weniger hingebungsvolle Spielerinnen und Spieler bekommen hier ein durchaus kurzweiliges und technisch hübsch gemachtes Action-Spiel.
Für eine Topwertung hätte die Story deutlich umfangreicher und das Gameplay einiges abwechslungsreicher sein sollen. So gibt’s einen dennoch einen soliden, wohlwollenden
Spieltrieb-Faktor von 7 von 10 Punkten.
Titel: Hyrule Warriors
Plattform: Wii U
Preis: ca. 59 Franken
Mehrspieler: 1-2
PEGI: Ab 12 Jahren
Das Cover.