IAEA-Chef Yukiya Amano reist am Sonntag überraschend in den Iran. Er wolle mit ranghohen Vertretern der Islamischen Republik über Fragen von beiderseitigem Interesse sprechen, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Freitag in Wien mit.
Gemäss Diplomaten soll Amano bei seinem Besuch ein Abkommen mit der iranischen Regierung zu dessen Atomprogramm zum Abschluss bringen. Die Ankündigung lässt darauf schliessen, dass die IAEA von der iranischen Regierung die Einwilligung zu Inspektionen bestimmter Anlagen und Zugang zu Informationen und Personen bekommen hat, um die sich die UNO-Organisation seit vier Jahren bemüht.
Amano wird der IAEA zufolge am Montag mit dem iranischen Chefunterhändler Saeed Dschalili zusammentreffen. Er wird von seinem Stellvertreter Rafael Grossi und vom IAEA-Chefinspektor Herman Nackaerts nach Teheran begleitet. Als bislang letzter IAEA-Chef war Amanos Vorgänger Mohamed ElBaradei im Oktober 2009 in der Islamischen Republik.
Die IAEA und der Iran hatten diese Woche in Wien verhandelt und wollten ihre Gespräche am Montag in der österreichischen Hauptstadt fortsetzen. Stattdessen wurde die Reise der IAEA-Delegation nach Teheran vereinbart. Am Mittwoch gehen in Bagdad zudem die Gespräche des Iran mit den fünf ständigen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats und Deutschland weiter.