IAEA soll zivilen Charakter von Irans Atomprogramm bestätigen

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) soll nach dem Willen des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani den friedlichen Charakter des Atomprogramms des Landes bestätigen. IAEA-Chef Yukiya Amano forderte derweil den Iran zu einer weiterhin konstruktiven Zusammenarbeit auf.

Amano (links) und Ruhani in Teheran (Bild: sda)

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) soll nach dem Willen des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani den friedlichen Charakter des Atomprogramms des Landes bestätigen. IAEA-Chef Yukiya Amano forderte derweil den Iran zu einer weiterhin konstruktiven Zusammenarbeit auf.

Nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens lobte Amano bei einem Treffen in Teheran am Sonntag die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Irans während der vergangenen zwölf Monate. Es sei zu hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleiben werde, gab der Sender Amano wieder. «Das Ziel der Agentur ist es, Schritt für Schritt voranzukommen, um die offenen Fragen zu klären und zu verhindern, dass sich der Prozess in die Länge zieht.»

Ruhani sagte bei dem Treffen mit Amano: «Das iranische Atomprogramm ist friedlich und transparent und die IAEA sollte daher in dieser Frage auch eine klare Stellung beziehen». Der Iran sei aus moralischen und religiösen Erwägungen gegen jegliche Massenvernichtungswaffen, betonte Ruhani.

Er bekräftigte, dass der Iran eine gute Zusammenarbeit mit der IAEA und eine Lösung im Atomstreit wolle. Der Westen befürchtet jedoch, dass Teheran unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atombomben entwickeln könnte.

Irans Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif sicherte dem IAEA Chef anschliessend eine engere Zusammenarbeit zu. Am Nachmittag sprach Amano auch mit dem iranischen Vizepräsidenten und Atomchef Ali Akbar Salehi.

Beobachter in Teheran schlossen nicht aus, dass Ruhani weitere Erleichterungen für IAEA-Inspektionen in Aussicht gestellt haben könnte. Die IAEA fordert auch Zugang zu militärischen Anlagen, in denen nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste Atomtests vorgenommen worden sind. Dies hat Teheran bisher stets verweigert.

Der Iran und die fünf UNO-Vetomächte sowie Deutschland wollen bis zum 24. November eine Lösung im Atomkonflikt erreichen. Für den Iran ist eine Einigung von grosser Bedeutung, denn nur dann sollen die für das Land schmerzhaften internationalen Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden.

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