Nach Verzögerungen soll die neue Energiezentrale in Aarau im Herbst den Betrieb vollständig aufnehmen können. Der Energieversorger IBAarau baut für diese millionenteure Zentrale nach einem Rechtsstreit einen 100 Meter langen unterirdischen Abluftkanal mitsamt Kamin.
Von der Energiezentrale im dritten Untergeschoss des Kasinoparkings wird die Abluftleitung in einem Betonschacht auf die andere Strassenseite und um ein Kinogebäude herum in die Höhe führen. Diese technische Lösung sei schweizweit einmalig, teilte die IBAarau am Mittwoch mit.
Der Energieversorger war in die Kritik geraten, weil er die rund 18 Millionen Franken Energiezentrale baute, obwohl die Frage des Kamins nicht geklärt gewesen war. Er wollte im Kasinopark einen 21 Meter hohen Kamin errichten.
Der Stadtrat bewilligte diesen Plan. Der kantonale Denkmalschutz sprach sich jedoch gegen den Standort das Kamins aus – und der Regierungsrat stützte den Entscheid.
Beschwerde beim Verwaltungsgericht eingereicht
Die IBAarau wehrt sich nun mit einer Beschwerde beim kantonalen Verwaltungsgericht gegen den Regierungsrat. Auch wenn die Abluftleitung mit Kamin errichtet werde, sei die langfristige Versorgungssicherheit mit Fernwärme und Fernkälte im Gebiet der Altstadt Aarau «noch nicht zufriedenstellend gesichert».
Der Kältekreislauf der Energiezentrale ist gemäss IBAarau seit Ende März in Betrieb. Erste Kunden profitierten bereits von der zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie hergestellten Kälte. Diese wird über das Rohrleitungsnetz zu den Abnehmern geliefert.
Der Kamin und der unterirdische Abluftkanal sollen bis Ende August erstellt sein. Damit sollen alle Funktionen der Energiezentrale rechtzeitig zur Heizperiode anlaufen.