Xherdan Shaqiri steht bei jedem Spiel der Schweizer Auswahl im Zentrum. In München hingegen entwickelt sich seine Situation nicht wie gewünscht.
Vor dem kursweisenden EM-Qualifikations-Duell mit Slowenien äussert sich der bald 23-jährige Bayern-Star zur allgemeinen Lage.
Die Schweiz steht nach dem 0:2 gegen England unter Druck. Ein Fehlstart wie vor vier Jahren mit zwei Fehltritten in Folge ist zu vermeiden, weil sich das SFV-Klima ansonsten ziemlich schnell negativ verändern könnte.
«Es ist sicherlich wichtig, dass wir jetzt eine Reaktion zeigen – so wie uns das an der letzten WM ja auch gelungen ist. Wir haben etwas gutzumachen. Das Ziel muss sein, in den nächsten beiden Spielen sechs Punkte zu gewinnen. Gegen Slowenien werden wir uns um die Kontrolle der Partie bemühen müssen. Es geht darum, einfach und ohne Angst zu spielen. Offensiv müssen wir zulegen, im Sechzehner präsenter sein. Wir müssen den Sieg anstreben, mit einem Unentschieden wäre das Gefühl nicht besonders gut. Wir brauchen jetzt Punkte. Ein Erfolgserlebnis würde uns Schwung verleihen.»
Immer wieder wird über seine Position im neuen 4-3-3-System von Vladimir Petkovic debattiert. Soll Shaqiri eher rechts angreifen, oder wäre er im Zentrum nicht besser aufgehoben?
«An der WM kam ich in der Mitte auf mehr Aktionen. Wenn ich mehr Freiheiten habe, fühle ich mich wohler. Der neue Trainer will, dass wir die Positionen vorne immer wieder wechseln. Ich denke, dass ich dem Team mit meiner spielerischen Klasse in der Mitte am meisten helfen kann. Auf der Seite bin ich mehr in die Defensivarbeit involviert. Ich habe so unter Umständen nicht immer die Kraft, dann auch offensiv noch etwas Entscheidendes zu machen.»
In München ist Shaqiri im offensiven Mittelfeld hinter Götze, Robben, Ribéry und Müller nur die Nummer 5 und kommt in der Meisterschaft nur sporadisch zum Einsatz. Im letzten Sommer strebte er vergeblich einen Transfer an.
«In meinem ersten Jahr kam ich mehr zum Einsatz – auch in grossen Spielen. Ich habe mich weiterentwickelt und mit der Schweiz eine tolle WM gespielt. Seit zweieinhalb Jahren lebe ich meinen Traum und will nun einen nächsten Schritt machen. Dazu benötige viel Spielpraxis und das Vertrauen des Trainers. Deshalb setzten wir uns im Sommer einmal zusammen, weil ich etwas Neues ausprobieren wollte und nicht mehr beweisen muss, in der Bundesliga von Anfang an zu spielen. Aber das Thema ist vorerst erledigt, das Transferfenster ist zu. Mein Vertrag geht bis 2016. Der Klub will mich nicht abgeben, sie planen mit mir. Ich muss alles zu akzeptieren, was der Klub sagt.»