Jesus-Toast, Schweinefleisch gegen Nasenbluten und pinkelnde Hunde: Zehn Forschungsarbeiten, die «erst zum Lachen und dann zum Denken anregen», sind an der US-Eliteuniversität Harvard in der Nacht zum Freitag mit den Ig-Nobelpreisen ausgezeichnet worden.
Zu der traditionell schrillen Gala mit mehr als 1000 Zuschauern, die zum 24. Mal stattfand, reisten auch echte Nobelpreisträger an. Unter den Preisträgern war in diesem Jahr auch die deutsche Biologin Sabine Begall von der Universität Duisburg-Essen. Gemeinsam mit einem Team von Forschern fand sie heraus, dass Hunde, die ihr Geschäft verrichten, ihre Position am Magnetfeld der Erde ausrichten.
Ein Team aus Japan wurde für eine Studie über die Gleitfähigkeit von Bananenschalen ausgezeichnet. Wissenschaftler aus China und Kanada bekamen einen Ig-Nobelpreis (ignoble bedeutet auf Deutsch unwürdig), weil sie erforschten, was in den Gehirnen von Menschen vorgeht, die das Gesicht von Jesus auf einem Stück Toast sehen.
Zehn Billionen Dollar
Eine Gruppe von Forschern aus den USA und Indien wurde ausgezeichnet, weil sie getestet hatten, wie starkes Nasenbluten mit Streifen aus gepökeltem Schweinefleisch unter Kontrolle gebracht werden kann. «Und dabei bin ich doch Vegetarierin», sagte die Forscherin Sonal Saraiya in ihrer Dankesrede.
Zwei Norweger wurden geehrt, weil sie erforscht hatten, wie Rentiere auf als Eisbären verkleidete Menschen reagieren.
Insgesamt wurden bei der rund zweistündigen Gala zehn Ig-Nobelpreise verliehen. Die Trophäen bestanden in diesem Jahr aus einem Mensa-Tablett mit Besteck und Geschirr aus Plastik, dazu gab es eine Urkunde und eine Banknote über zehn Billionen simbabwische Dollar. Seit 2009 gibt es diese Währung faktisch nicht mehr. Mit ihr ist eine der höchsten Inflationsraten der Geschichte verknüpft.