Wer bislang glaubte, gegen nervig lange Vorträge sei kein Kraut gewachsen, den haben Wissenschafter nun eines Besseren belehrt – mit einem Gerät, das langatmige Redner mit einem nervendem Echo der eigenen Worte aus dem Takt und schliesslich zum Verstummen bringt.
„SpeechJammer“ heisst die von den Japanern Kazutaka Kurihara und Koji Tsukada entwickelte Erfindung, die am Donnerstag an der „Ig-Nobel“-Veranstaltung der Harvard-Universität in Boston ausgezeichnet wurde.
„Ig-Nobel“ ist ein Wortspiel mit „ignoble“ – unwürdig, schmachvoll, schändlich – und ein jährlicher Beweis, dass auch Wissenschafter Spass verstehen. Die Preise werden seit 22 Jahren verliehen.
Die diesjährigen Preise wurden wie jedes Jahr von einem echten Nobelpreisträger überreicht, diesmal vom Wirtschaftspreisgewinner Eric Maskin. Er war zudem auch der Preis bei dem Wettbewerb, bei dem man eine Verabredung mit einem Nobelpreisträger gewinnen konnte.
Warum Pferdeschwänze federn
Weitere Ig-Nobels gingen an niederländische Forscher, die herausfanden, warum eine Neigung nach links den Eiffelturm kleiner aussehen lässt. Vier Amerikaner erhielten den Neuro-Ig-Nobel für den Nachweis von Hirnaktivität mit High-Tech in totem Fisch.
Ein angloamerikanisches Team gewann den Physikwettbewerb für die Erklärung, warum Pferdeschwänze federn. Und das US-Rechnungsprüfungsamt gewann den Literaturpreis für einen Bericht über Berichte.
Auch einen Preis für Forschung über das Schwappen von Kaffee in Tassen beim Gehen gab es. Professor Rouslan Krechetnikov von der Universität von Kalifornien und der Student Hans Meyer hatten sich zu der Forschung entschlossen, als sie bei einer Tagung beobachteten, wie Teilnehmer vorsichtig und doch oft auch erfolglos mit vollen Kaffeetassen umhergingen.