Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist in die ostukrainische Separatistenhochburg Donezk zurückgekehrt – zwei Monate nach dem Tod eines Schweizer Delegierten während des Beschusses der stark umkämpften Millionenstadt.
Die Organisation werde fortfahren, sich um die Verwundbarsten und die Vertriebenen zu kümmern, sagte IKRK-Generaldirektor Yves Daccord am Freitag im Westschweizer Radio RTS. Ein IKRK-Team mit internationalem und lokalem Personal sei vor Ort.
Gerade im Winter sei die Situation für die Einwohner – darunter viele Vertriebene, Arme und Alte – sehr schwierig. Die Temperatur in Donezk liegt derzeit bei minus 11 Grad. Die Fronten im ostukrainischen Konfliktgebiet seien unübersichtlich und wechselten ständig, die Arbeit des Roten Kreuzes sei darum schwierig, sagte Daccord.
Der IKRK-Generaldirektor kündigte eine Aufstockung des Budgets der Organisation um 25 Prozent und eine Ausweitung des Personals für kommendes Jahr um tausend Personen an sowie die Verlegung der Informatik-Dienste nach Belgrad. Der Hauptsitz in Genf solle nicht geschwächt werden, allerdings müsse man auch die Finanzen im Blick behalten, sagte Daccord.