Die illegale Einwanderung in die EU ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres stark angestiegen. Von Januar bis September seien knapp 113’000 illegale Immigranten registriert worden.
Im Jahr zuvor waren es im Vergleichszeitraum knapp 77’000 Menschen, wie die Europäische Grenzschutzagentur Frontex am Mittwoch in Athen mitteilte. Die Organisation führt diese Entwicklung auf den Arabischen Frühling, die politischen Umwälzungen in den arabischen Mittelmeer-Ländern, zurück.
Die meisten illegalen Immigranten seien auf dem Seeweg nach Italien und Malta gekommen. Dies sei auf die Revolutionen in Tunesien und Libyen zurückzuführen. Knapp ein Drittel der illegalen Einwanderer hätten zudem versucht, über die türkisch-griechische Grenze in die EU zu gelangen, hiess es.
Probleme mit Auffanglagern
Frontex warf Griechenland und der Türkei vor, über zu wenige Auffanglager und unzureichende Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern zu verfügen. Der Organisation zufolge ist der Weg in die EU über einen ersten Stopp in der Türkei besonders attraktiv, da das Land von vielen ausländischen Staatsbürgern kein Visum verlange.
Eine neue Route in die EU führt die illegalen Einwanderer laut Frontex über Mazedonien, Serbien und Ungarn nach Österreich. In dem Alpenland stieg die Zahl der registrierten illegalen Immigranten den Angaben zufolge um 35 Prozent.