Illegaler Dopingimport aus China: Zoll erwischt Bodybuilder

Rund 400 Sendungen mit Dopingsubstanzen haben Bodybuilder per Onlinebestellung illegal aus China importiert. Der Zoll erwischte sie, nachdem eine Sendung am Flughafen Basel-Mülhausen auffiel.

Mehrere Bodybuilder wurden wegen Dopingimports gefasst (Archivbild) (Bild: sda)

Rund 400 Sendungen mit Dopingsubstanzen haben Bodybuilder per Onlinebestellung illegal aus China importiert. Der Zoll erwischte sie, nachdem eine Sendung am Flughafen Basel-Mülhausen auffiel.

Den Stoff im Wert von 320’000 Franken hatten die Bodybuilder teils selber genommen, teils verkauft.

Die Importe der in den Kantonen Aargau, Bern und Luzern wohnhaften Besteller liefen seit drei Jahren, wie aus einer Mitteilung der Zollverwaltung Basel vom Donnerstag hervorgeht. Lieferant war jeweils derselbe Webshop. Rund ein Drittel der Ware sei in der Schweiz in den Handel gelangt, sagte ein Zollsprecher auf Anfrage.

Um den Zoll zu täuschen, operierten die Schmuggler mit falschen Waren- und Wertdeklarationen sowie fiktiven Absender- und Lieferadressen realer internationaler Pharmaunternehmen – jene Firmen wussten laut dem Sprecher von nichts. Die dem Staat so entgangenen Zoll- und Mehrwertsteuerabgaben von insgesamt mehreren zehntausend Franken würden nun eingefordert.

Strafuntersuchungen liefen seit Herbst 2012. In einem im Juli 2013 am Flughafen spedierten Paket, das angeblich wertlose Warenmuster enthalten sollte, fand der Flughafenzoll dann eine synthetisch hergestellte Variante des Wachstumshormons Somatropin.

Die Zollfahndung ermittelte darauf mit Staatsanwaltschaften und der Polizei weiter. Dabei wurden auch Hausdurchsuchungen vorgenommen. Über die Ermittlungsergebnisse informiert wurden auch Swissmedic und Antidoping Schweiz. – Gemäss der Mitteilung will der betreffende Lieferanten-Webshop keine Dopingmittel mehr in die Schweiz liefern.

Nächster Artikel