Im Kanton Aargau steigen die Krankenkassenprämien 2013 erstmals weniger stark als im gesamtschweizerischen Durchschnitt. Die erwachsenen Aargauerinnen und Aargauer bezahlen für die Grundversicherung im kommenden Jahr 1,1 Prozent mehr als 2012.
Die Prämie für die obligatorische Grundversicherung beträgt für Erwachsene im Aargau im Durchschnitt 364,20 Franken, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hervorgeht. Der Prämienanstieg beträgt 3,79 Franken pro Monat.
Damit erhöht sich die Monatsprämie im Aargau um 1,1 Prozent – das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als im gesamtschweizerischen Durchschnitt. Der Aargau liegt erstmals seit der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) im Jahr 1996 unter diesem Mittelwert.
In der Grundversicherung variiert die Prämienbelastung für Erwachsene (ab 26 Jahren) je nach Anbieter zwischen 298,90 und 458,30 Franken.
Junge Erwachsene (19 bis 25 Jahre) bezahlen durchschnittlich 329,57 Franken. Die Kinderprämie beträgt 82,92 Franken. Das bedeutet eine Prämiensenkung von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Differenzen fallen dabei je nach Altersgruppe und Kasse unterschiedlich aus.
Kanton setzt auf integrierte Versorgung
Das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) hat die jüngste Prämienentwicklung nach eigenen Angaben „mit Befriedigung zur Kenntnis genommen“. Allerdings werde sich weisen müssen, ob die Entwicklung auf diesem Niveau stabilisiert werden könne, hält das DGS in einer Medienmitteilung fest.
Die integrierte Versorgung werde das grosse Thema in den kommenden Jahren sein, sowohl mit Blick auf die Versorgungsqualität als auch in Bezug auf die Kostenentwicklung. Aus diesem Grund wolle der Kanton gemeinsam mit den wichtigen Leistungserbringern einen Masterplan „Integrierte Versorgung Aargau“ entwickeln.
Durch die Wahl von besonderen Versicherungsmodellen wie zum Beispiel Managed Care können die Versicherten zudem von attraktiven Rabatten profitieren, hält das DGS weiter fest.
Der Anteil der Personen, welche sich für solche Versicherungsmodelle entscheiden würden, steige laufend. Er betrage im Aargau knapp 50 Prozent. Die integrierten Versorgungsmodelle leisteten einen wichtigen Beitrag zur Effizienzgewinnung und damit zur Kosteneindämmung im Gesundheitswesen.