In der Schweiz sind im letzten April 1307 Asylgesuche eingereicht worden, so wenige wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Gegenüber April 2016 beträgt der Rückgang rund ein Viertel.
Im Vergleich zum Vormonat nahm die Zahl der Asylanträge im April um 329 oder gut 20 Prozent ab, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Donnerstag mitteilte. Tiefer war der Gesuchseingang gemäss SEM letztmals im Februar 2011 (1262 Gesuche).
Die meisten Asylbewerber stammten auch im vergangenen Monat aus Eritrea, nämlich 246. Das sind 62 weniger als im März. Anschliessend folgen Syrien mit 217 Gesuchen (+72), Afghanistan mit 75 (-25), Guinea mit 70 (-44), Sri Lanka mit 60 (+10) und Nigeria mit 48 Gesuchen (-5).
500 Personen erhalten Asyl
Das SEM erledigte im April 1908 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 417 Nichteintretensentscheide gefällt, 387 auf Grundlage des Dublin-Abkommens. 511 Personen erhielten Asyl und 537 weitere wurden vorläufig aufgenommen. Die Zahl der erstinstanzlich hängigen Fälle ging im Vergleich zum Vormonat um 452 auf 24’765 zurück.
Wie das SEM weiter schreibt, verliessen im April 592 Personen das Land kontrolliert. Die Schweiz fragte bei 566 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme an, und 206 Personen konnten in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um die Übernahme von 363 Personen ersucht, 58 Personen wurden der Schweiz überstellt.
Neuansiedlung und Umverteilung
Im Rahmen des UNHCR-Programms zur Neuansiedlung von Flüchtlingen trafen im April 60 Personen in der Schweiz ein. Bis Ende 2018 will der Bund ein Kontingent von insgesamt 2000 besonders verletzlichen Personen aus Syrien oder einem der Nachbarländer aufnehmen.
Dazu kamen gestützt auf das EU-Programm zur Umverteilung von Asylsuchenden 69 Personen aus Italien. Seit der Einführung dieses Programms im September 2015 hat die Schweiz 799 Asylbewerber aus Italien oder Griechenland aufgenommen. Damit sollen die beiden Dublin-Staaten, die an der EU-Aussengrenze mit hohen Gesuchseingängen konfrontiert sind, entlastet werden.