In der Weströhre des Gotthard-Basistunnels ist der Versuchsbetrieb eröffnet worden. Auf der rund 13 Kilometer langen Versuchsstrecke zwischen Bodio TI und Faido TI fuhr erstmals ein Zug mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h.
Die Tests sollen wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die fahrplanmässige Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels im Dezember 2016 liefern, wie AlpTransit mitteilte. Bis zur offiziellen Einweihung des längsten Eisenbahntunnels der Welt Anfang Juni 2016 dauere es noch genau 900 Tage.
Der Start des Versuchsbetriebs sei ein weiterer Meilenstein beim Bau dieses Jahrhundertbauwerks, sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard gemäss Communiqué. Die Bundesrätin, die gemeinsam mit AlpTransit-Chef Renzo Simoni und SBB-CEO Andreas Meyer vor Ort war, gab auch den Einweihungstermin für den längsten Tunnel der Welt bekannt. «Am Wochenende vom 4./5. Juni 2016 wird ein grosses Fest für die Bevölkerung stattfinden.» Zuvor sei die offizielle Eröffnung mit nationalen und internationalen Gästen geplant.
Geschwindigkeiten bis zu 220 km/h
Die Versuchsstrecke ist gemäss AlpTransit bereits komplett mit den nötigen Bahntechnikanlagen ausgerüstet. Bis im Juni 2014 würden an rund 100 Tagen Tests durchgeführt. Ziel des Versuchsbetriebs sei eine erste Bestätigung, dass das gesamte Tunnelsystem den gestellten Anforderungen entspreche.
Getestet wird das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Abläufe, Systeme und Anlagen wie Fahrbahn, Fahrleitung, Stromversorgung, Tunnelleittechnik, Zugsicherung sowie Sicherheit und innerbetriebliche Kommunikation.
Die Versuchsstrecke wird laut AlpTransit bis im Juni 2014 mit Geschwindigkeiten bis zu maximal 220 km/h befahren. Der Versuchsbetrieb finde unter der Leitung der AlpTransit Gotthard AG statt. Das erforderliche Lokpersonal und Rollmaterial hat diese bei den SBB gemietet. Parallel dazu werde der Einbau der Bahntechnik in den übrigen Abschnitten des Gotthard-Basistunnels weitergeführt.