Fast 1000 im Internet veröffentlichte mutmassliche Steuerunterlagen von Mitt Romney heizen in den USA die Debatte über die Finanzpraktiken des designierten republikanischen Präsidentenbewerbers an.
Der New Yorker Internetblog „Gawker“ (übersetzt: Gaffer) stellte rund 950 Dokumente ins Netz, die belegen sollen, dass der Multimillionär sein Vermögen mit einem unübersichtlichen Netz von Investitionen über Jahre an den amerikanischen Steuerbehörden vorbeigelenkt hat.
Die Bilanzberichte und Vermögensaufstellungen betreffen hauptsächlich Romneys 1984 gegründete Investmentfirma „Bain Capital“ sowie deren Tochterfirmen. Viele Dokumente weisen auf Anlagen in den Cayman Islands – einer Steueroase in der Karibik – oder in Luxemburg hin.
Nach dem Material bezieht der ehemalige Gouverneur von Massachusetts selbst 13 Jahre nach seinem Austritt aus der Firma dank eines Pensionspakets weiter Gewinne. Einige Details hatte bereits das Magazin „Vanity Fair“ im Juli publiziert.
Der Konservative, der kommende Woche auf dem Parteitag in Florida offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll, lehnt eine Veröffentlichung seiner Steuerunterlagen entgegen mehrfacher Transparenz-Forderungen bislang ab.
Romney, dessen privates Vermögen auf 250 Millionen Dollar geschätzt wird, hat wiederholt erklärt, er habe nie weniger als 13 Prozent Steuern bezahlt.