Im Jahr 2014 wurden 36 Schweizer Weinhändler angezeigt

Die Weinkontrolleure haben aus der Affäre Giroud gelernt: Dank konsequenterer Kontrollen und eines besseren Informationsaustauschs kamen sie im vergangenen Jahr 36 Betrieben wegen unzulässigen Verschneidens oder einer falschen Etikettierung auf die Schliche.

Die Weinkontrolleure haben aus der Affäre Giroud gelernt: Dank konsequenterer Kontrollen und eines besseren Informationsaustauschs kamen sie im vergangenen Jahr 36 Betrieben wegen unzulässigen Verschneidens oder einer falschen Etikettierung auf die Schliche.

Das seien doppelt so viele wie im Vorjahr, teilten die Weinhandelskontrolle (SWK) und die Kantonschemiker an der Jahresmedienkonferenz am Donnerstag in Bern mit. Insgesamt seien im letzten Jahr 1815 Weinhandelsbetriebe kontrolliert worden.

Bei mehr als der Hälfte der Händler habe es keine Beanstandungen gegeben. Bei 854 Händlern hätten die Kontrolleure formelle Mängel festgestellt. 36 Verstösse seien den kantonalen Behörden überwiesen worden. «Nur so können wir langfristig zur Glaubwürdigkeit des Schweizer Weins beitragen», wird SWK-Geschäftsführer Philippe Hunziker im Communiqué zitiert.

Handlungsbedarf sieht die SWK bei den Neulingen im Geschäft. So hätten die Kontrolleure bei rund 80 Prozent der 352 Betriebe, die 2014 zum ersten Mal kontrolliert wurden, Probleme festgestellt. Diese beträfen vor allem mangelhafte Kellerbuchhaltung und Fehler bei der Dokumentation.

Die SWK will deshalb die bestehenden Ausbildungsangebote ausbauen und neu auch in der Deutschschweiz einen Lehrgang zur Rechtslage und Qualitätssicherung im Weinhandelsgeschäft anbieten.

Im vergangenen Jahr hatte der Fall des Walliser Winzers und Weinhändlers Dominique Giroud für Schlagzeilen gesorgt. Giroud wurde wegen Steuerdelikten zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. Ein weiteres Verfahren wegen Betrug, Warenfälschung und Urkundenfälschung wurde hingegen eingestellt.

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