Im Verkehrskreisel werden Velofahrende besonders oft von Autolenkenden übersehen. Eine vom Schweizerischen Fonds für Verkehrssicherheit (FVS) finanzierte Kampagne mahnt deshalb zu «Vorsicht beim Vortritt».
Jedes Jahr verunfallen über 800 Velofahrende und 100 E-Biker schwer, wie der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS), Pro Velo, der Touring-Club der Schweiz (TCS), die Beratungsstelle für Unfallverhütung, die SUVA und die Polizei am Dienstag zum Start der Kampagne mitteilten.
Bei jedem zweiten Unfall handle es sich um eine Kollision, meist mit Personenwagen. Häufigster Grund sei die Missachtung des Vortritts. Wenn Radfahrer bei einer Kollision schwer verunfallen, so seien sie in 55 Prozent der Fälle unschuldig.
Bei 29 Prozent der Kollisionen seien sie alleinige Verursacher, bei 16 Prozent Haupt- oder zumindest Mitverursacher. Bei Kollisionen mit schwer verletzten Velofahrenden im Kreisverkehr werden indes die Kollisionsgegner, also die Autofahrer, zu 89 Prozent als alleinige Verursacher registriert, wie es weiter heisst.
Die Botschaft der Kampagne lautet deshalb: Den Vortritt beachten, vorausblickend fahren und der eigenen Sicherheit zuliebe besser zweimal hinschauen. Eine im Rahmen der Kampagne mit dem Forschungsinstitut LINK durchgeführte Studie hat allerdings unter anderem ergeben, dass jeder zweite Auto- und Velofahrer die Verhaltensregeln im Kreisel nicht richtig kennt.
Wichtig sei dabei zu wissen: Im Kreisel dürfen Velofahrende vom Rechtsfahrgebot abweichen und in der Mitte der Fahrbahn fahren. Dies verbessere die Sichtbarkeit und die Sicherheit und senke damit die Gefahr, im Kreisel übersehen zu werden.
In Velokursen von Pro Velo wird deshalb Kindern und ihren Eltern beigebracht, schon vor dem Kreisel mittels Handzeichen und Blick über die linke Schulter auf die Mitte der einmündenden Fahrbahn zu fahren. Bei Befahren des Kreisels sollen sie weiter in der Mitte fahren und schliesslich per Handzeichen zeigen, wo sie den Kreisel verlassen wollen.