2015 geht als wärmstes Jahr im Tessin in die Geschichte ein. An einigen Orten schien die Sonne mehr als 2300 Stunden. Anders sieht es nördlich der Alpen aus: Neben einem langen und heissen Sommer war es in einigen Monaten deutlicher kälter als in anderen Jahren.
In Locarno und Lugano lag die durchschnittliche Temperatur über das ganze Jahr gesehen bei 13,8 Grad. Das ist der höchste Wert seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen, wie SRF Meteo am Samstag mitteilte. In Locarno war es nur gerade im September ein wenig zu kühl.
2015 wird auch weltweit das wärmste Jahr. Keinen wesentlichen Beitrag dazu leistet die Schweiz nördlich der Alpen: Hier gibt es kein Rekordjahr. Der Sommer war zwar lang und heiss – unter anderem war es in Zürich und Basel im Juli zwischen 4 und 5 Grad heisser als in einem durchschnittlichen Jahr – es gab aber einige zu kalte Monate. So war es namentlich im Februar, im September und im Oktober kälter als im langjährigen Durchschnitt.
November ohne Regen in Ascona
Einen Rekord verbucht dafür die Romandie: In Genf wurden am 7. Juli 39,7 Grad gemessen – der höchste je registrierte Wert nördlich der Alpen. Damit hat Genf allerdings den absoluten gesamtschweizerischen Rekord nicht geschlagen. Dieser wurde am 11. August 2003 in Grono GR im Misox gemessen und betrug 41,5 Grad.
Auf die Hitze folgte im Tessin die grosse Trockenheit. Im Mittel- und Südtessin fiel nur zwischen 80 und 90 Prozent des normalen Niederschlags. In Ascona gab es im November keinen einzigen Tropfen Regen.
Die Dürre entstand jedoch nicht nur wegen des Regenmangels, sondern auch weil die Sonne tagelang von früh bis spät schien und so zu grosser Verdunstung führte. In Teilen des Tessins zeigte sich die Sonne während mehr als 2300 Stunden.
Insgesamt ist 2015 nach 2011 und 2014 bereits das dritte Jahr im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts, das zu den fünf wärmsten zählt. «Der Trend des Temperaturanstiegs scheint ungebremst», schreibt SRF Meteo. Bei Niederschlägen und Sonnenschein gebe es grössere Schwankungen von Jahr zu Jahr, eindeutige Trends seien hier nicht zu erkennen.