Trotz Bankskandalen und Masseneinwanderungsinitiative ist das Image der Schweiz im Ausland weiterhin intakt. Konsumenten sind noch immer bereit, für Schweizer Produkte tiefer in die Tasche zu greifen.
So akzeptieren sie bei Luxusuhren einen Schweiz-Aufschlag von über 100 Prozent, bei Käse und Kosmetikartikel zahlen sie die Hälfte mehr und selbst bei Skiferien lassen sich 7 Prozent höhere Preise begründen. Das zeigt die Studie «Swissness Worldwide 2016» der Universität St. Gallen, der htp St. Gallen Managementberatung AG und der Zürcher Werbeagentur Jung von Matt/Limmat, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Für die Studie wurden in 15 Ländern insgesamt 7914 Personen befragt.
Die grössten Fans der Marke Schweiz kommen gemäss der Studie aus China, Brasilien, Indien und Russland. Als besten Markenbotschafter haben die Befragten Roger Federer genannt. Aber auch in der Schweiz ist Swissness nach wie vor sehr gefragt. So achten 43 Prozent der Bevölkerung auf die Schweizer Herkunft bei Produkten. Für Guetzli mit Kreuz werden im Inland beispielsweise 6 Prozent mehr bezahlt als ohne.
Die Studienautoren weisen jedoch auch darauf hin, dass Swissness kein Selbstläufer ist. So belegen in dieser Erhebung Schweizer Produkte und Dienstleistungen erstmals nicht mehr den Spitzenplatz, sondern sind ganz knapp hinter Deutschland auf den zweiten Platz zurückgefallen. Handlungsbedarf soll es auch bei den Unternehmen geben. So habe ein halbes Jahr vor Inkrafttreten der Swissness-Verordnung die Hälfte der Firmen immer noch keine Swissness-Strategie verabschiedet, heisst es in der Mitteilung. Und dies obwohl viele Unternehmen die Herkunft künftig verstärkt verwenden wollten.