Am Nationalen Zukunftstag vom Donnerstag haben Mädchen und Knaben einen Blick über die Geschlechtergrenzen hinweg in die Arbeitswelt geworfen. Der Einblick eröffnete ihnen die Vielfalt der Zukunftsperspektiven und zeigte ihnen die Bandbreite der Berufswahl.
Ziel des Zukunftstages war es, Mädchen und Knaben zu zeigen, dass Berufe kein Geschlecht haben. Deshalb begleiteten Tausende von Mädchen ihren Vater, Götti, Nachbarn oder Familienfreund auf die Baustelle, ins Magazin, ins Büro, zu Gleisarbeiten oder ins Medienzentrum des Bundeshauses.
Der Zukunftstag fand zum elften Mal statt. Knaben schnupperten in Kinderkrippen, Pflege- und Altersheimen oder in Sekretariaten in derzeit noch relativ typische Frauenberufe rein, Mädchen begaben sich auf Baustellen oder nahmen an Programmen zur Informatik teil.
Selbst unterrichten
Sie erlebten, was hinter dem grossen Wort „schaffe“ steckt: Produkte, Inhalte, Arbeitszeiten, Hierarchien, soziale Kontakte, Engagement. Und sie alle sollten erfahren, dass auch Männer Familien- und Berufsarbeit verbinden, Pflegeberufe ausüben, und dass Frauen Technikerinnen oder Ingenieurinnen sein können.
Zum ersten Mal gab es am Zukunftstag das Projekt „Abenteuer Schule geben“. Nach dem Motto „Am Vormittag Student an der Pädagogischen Hochschule – am Nachmittag Lehrer“ durchliefen Knaben eine Lehrausbildung. Sie übten etwa, mit Jüngeren einen Papierflieger zu bauen, Geschichten zu erfinden oder ein Experiment zu planen.
Informatikerinnen gesucht
Mädchen wurde erstmals das Projekt „Mädchen-bauen-los!“ angeboten. In vier Bauschulen der Deutschschweiz lernten sie die Berufswelt der Muratori kennen, beispielsweise in der Maurerlehrhalle in Gossau SG.
Am Projekt „Mädchen-Informatik-los!“ beteiligten sich doppelt so viele Unternehmen wie 2010, wie die Geschäftsstelle mitteilte. 80 IT-Betriebe machten mit, und ihre Angebote waren alle ausgebucht.
Zum Beispiel die Zürcher Software-Firma Netcetera: „Wir wollen den Mädchen zeigen, dass Männer und Frauen Informatik-Berufe haben können und den Mädchen die Berührungsängste nehmen“, sagte Micaela Raschle vom Marketing. Und: „Wo ansetzen, wenn nicht bei den Jugendlichen?“