Die UNO hat einen zunehmenden Anteil von minderjährigen Opfern des Menschenhandels beklagt. So heisst es in den am Mittwoch veröffentlichten Statistiken des Büros der Vereinten Nationen für Suchtstoff- und Verbrechensbekämpfung (UNODC).
Im zuletzt ausgewerteten Zeitraum von 2007 bis 2010 ist der Anteil der Minderjährigen demnach auf 27 Prozent angewachsen. Demgegenüber seien es im Zeitraum 2003 bis 2006 noch rund sieben Prozentpunkte weniger gewesen. Für die Statistiken wurden Daten aus 132 Ländern ausgewertet.
Zu drei Vierteln betrifft der Menschenhandel Mädchen und Frauen. Bei einer Aufschlüsselung in vier Gruppen ergibt sich ein weltweiter Anteil von 59 Prozent für Frauen, 17 Prozent für Mädchen, 14 Prozent für Männer und 10 Prozent für Jungen. Bei den Arten der Ausbeutung überwiegen sexueller Missbrauch und Zwangsarbeit.
Ein Grossteil des Menschenhandels wird strafrechtlich nicht aufgedeckt. In dem UNODC-Bericht heisst es, 16 Prozent der ausgewerteten Länder hätten für den gesamten Zeitraum 2007 bis 2010 keinen einzigen Fall genannt, in dem Menschenhandel zu einer Verurteilung der Verantwortlichen geführt habe.
Als Fortschritt wertete es die Organisation, das inzwischen 154 Länder das einschlägige Protokoll über Menschenhandel unterzeichneten.