Immer mehr Erwerbstätige benützen die öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit. Nach wie vor ist aber mehr als jeder Zweite Pendler mit dem privaten Motorfahrzeug unterwegs. Ob mit öffentlichem Verkehr (öV) oder Auto – der Arbeitsweg dauert immer länger.
Rund 3,7 Millionen oder 89 Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz sind gemäss Zahlen von 2011 Arbeitspendler, das heisst, sie verlassen ihr Zuhause, um zum Arbeitsplatz zu gelangen. Ihr Anteil hat sich seit dem Jahr 2000 (92 Prozent) nur geringfügig verändert, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte.
Gut zwei Millionen Pendler nutzen für den Arbeitsweg das Auto, den Töff oder ein anderes Fahrzeug des motorisierten Individualverkehrs (MIV) . Die Zahl der MIV-Pendler ist zwischen 2000 und 2011 im Gleichschritt mit der Zunahme der Erwerbstätigen um rund 230’000 angestiegen. Der MIV-Anteil am Pendelverkehr ist jedoch zurückgegangen, und zwar von 58 auf 55 Prozent.
Als Grund dafür nennt das BFS den starken Anstieg der Pendler beim öV. Deren Zahl wuchs von 780’000 im Jahr 2000 auf rund 1,1 Millionen 2011. Damit erhöhte sich der ÖV-Anteil bei den Arbeitspendlern von 26 auf 29 Prozent. Der Anteil der Fussgänger und Velofahrer am Pendelverkehr beträgt mit rund 600’000 Personen unverändert 16 Prozent.
Pendeln immer zeitraubender
Für einen Arbeitsweg benötigen die Pendler im Schnitt 30 Minuten, das sind 7 Minuten mehr als im Jahr 2000. Dass der Weg zur Arbeit immer länger dauert, liegt nach Auskunft des BFS nicht an den verstopften Strassen, sondern an den immer längeren Wegstrecken.
Jeder zehnte Pendler ist heute länger als eine Stunde zum Arbeitsplatz unterwegs. 22 Prozent wenden zwischen einer halben und einer Stunde für den Arbeitsweg auf, 31 Prozent zwischen einer Viertel- und einer halben Stunde. 37 Prozent benötigen weniger als eine Viertelstunde.
Die neusten Zahlen zur Pendlermobilität in der Schweiz entstammen der Strukturerhebung 2011, die vom BFS im Rahmen der modernisierten Volkszählung seit 2010 alljährlich durchgeführt wird. In der Strukturerhebung 2011 wurden rund 280’000 Personen befragt.