Die Zahl der getöteten Zivilisten bei der Offensive auf die IS-Hochburg Mossul ist nach Angaben des irakischen Zivilschutzes stark gestiegen. Seit Beginn des Angriffs auf den Westteil der Stadt im Februar kamen mehr als 3000 Zivilisten ums Leben.
Die meisten Opfer seien in den vergangenen drei Tagen bei Luftangriffen und Artilleriefeuer auf die Altstadt von Mossul getötet worden, sagte ein Vertreter der irakischen Zivilverteidigung, der ungenannt bleiben wollte, am Freitag.
Hunderte Opfer lägen noch in verschiedenen Vierteln West-Mossuls unter den Trümmern. Sie könnten nicht geborgen werden, weil IS-Scharfschützen das verhinderten und Helfer nicht in der Lage seien, die Trümmer zu heben.
Iraks Zivilverteidigung untersteht dem Innenministerium in Bagdad. Sie ist für die Rettung und Bergung von Opfern zuständig.
Mehr zivile Opfer
Die Offensive auf die letzte Hochburg der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak hatte im Oktober begonnen. Allein in der eng bebauten Altstadt Mossuls sind der UNO zufolge noch 400’000 Menschen eingekesselt. Die US-geführte internationale Koalition unterstützt den Angriff mit Luftangriffen.
Die Internetseite Airwars.org, ein Projekt von Journalisten, warf den USA vor, die Zahl der zivilen Opfer bei Angriffen der Koalition sei zuletzt stark gestiegen. Berichten zufolge benutzt der IS Zivilisten als Schutzschilde und drohen jedem mit Erschiessung, der fliehen will.
Auch aus Syrien hatten Aktivisten in den vergangenen Tagen Dutzende tote Zivilisten nach Luftangriffen der internationalen Koalition gemeldet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte am Freitag, in den vergangenen vier Wochen seien bei Bombardierungen in verschiedenen Regionen 220 Zivilisten getötet worden.