Immer weniger Stimmberechtigte unterstützen Burkaverbot

Ein Burkaverbot verliert bei der Schweizer Stimmbevölkerung an Popularität: Waren Ende August 71 Prozent dafür, sind es inzwischen noch 60,7 Prozent. Vor allem Ältere wollen den Ganzkörperschleier verbannen.

Die eigentliche Burka: ein meist blaues Ganzkörpergewand, das vor allem in Afghanistan getragen wird und in Europa kaum zu sehen ist. (Archivbild) (Bild: sda)

Ein Burkaverbot verliert bei der Schweizer Stimmbevölkerung an Popularität: Waren Ende August 71 Prozent dafür, sind es inzwischen noch 60,7 Prozent. Vor allem Ältere wollen den Ganzkörperschleier verbannen.

Käme ein Burkaverbot derzeit an die Urne, würden 60,7 der Stimmberechtigten ein Ja einlegen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der «Schweiz am Sonntag» hervor. Damit schwindet die Unterstützung: Ende August hatten noch 71 Prozent in einer Umfrage der «SonntagsZeitung» ein Verbot unterstützt.

In der neuen Befragung zeigt sich, dass vor allem die über 40-Jährigen eine Verschleierung verbieten wollen: Knapp 70 Prozent sind es bei den 40- bis 65-Jährigen. Bei den 18- bis 29-Jährigen hingen findet das Anliegen derzeit keine Mehrheit.

Für die repräsentative Studie des Instituts Marketagents.com wurden zwischen dem 29. August und 7. September 1256 Stimmberechtigte zwischen 18 und 65 Jahren online befragt.

Verbot nur im Tessin

Im März hatte der Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann die Initiative «Ja zum Verhüllungsverbot» lanciert. Inzwischen haben sich die vorberatenden Kommissionen von National- und Ständerat dagegen ausgesprochen. Die Initiative soll demnächst in den Räten behandelt werden.

Ein Burkaverbot gilt in der Schweiz bisher einzig im Tessin – das Stimmvolk hatte es 2013 an der Urne angenommen. Es ist seit 1. Juli dieses Jahres in Kraft.

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