Die Preise für Häuser und Wohnungen bleiben im Steigflug, auch wenn es Anzeichen für eine Abschwächung der Nachfrage nach Immobilien gibt. Die Ökonomen der UBS sind währenddessen nach wie vor überzeugt, dass eine zerstörerische Immobilienblase kein Thema ist.
Nach Einschätzung der Bank beträgt der Preisanstieg im laufenden Jahr bei Eigentumswohnungen 3 Prozent und bei Einfamilienhäusern 2,5 Prozent, wie die jüngste, am Mittwoch präsentierte Immobilienstudie festhält.
Vom abgeschwächten Boom sind aus Sicht der UBS vor allem die Ballungszentren des Landes betroffen. Bei den sehr tiefen Zinsen, die seit mehreren Jahren den Markt prägten, sei ein Preisrückgang aber nach wie vor kaum wahrscheinlich, teilten die Ökonomen der Grossbank mit.
Die UBS beobachtet schon seit einigen Quartalen eine zusehends risikoträchtigere Entwicklung an den Immobilienmärkten, vermeidet es aber, von einer Krise zu sprechen. In den Regionen mit fieberhaftem Preisanstieg – an erster Stelle Zürich, Zug und die Genferseeregion – rückte der Immobilienblasenindex der Bank zuletzt direkt an die Risikozone heran.
Selbstregulierung
Die Bank ist aber immer noch gelassen. Eine Immobilienkrise sei die „vielleicht nächste, oder eventuell die übernächste Phase“, sagte UBS-Chefökonom Daniel Kalt im Gespräch mit Journalisten.
Die Schweizerische Nationalbank schaue mit Argusaugen auf den Markt, ergänzte UBS-Immobilienexperte Claudio Saputelli. Er bekräftigte aber, dass die UBS-Indikatoren noch keine Blase anzeigten. Es sei aber ein Punkt erreicht, an dem Anleger mit Immobilien Geld verlieren könnten.
Die Bank setzt grundsätzlich auf die Selbstregulierung der Branche. Zusätzliche Kapitalanforderungen bei den Banken verhinderten eine Blasenbildung nicht, sagte Kalt. Sie würden nur die Folgen eines Crashs abfedern.
Teure Büros
Die günstige Finanzierung dank tiefer Zinsen führt auch zu steigenden Preisen bei Geschäftsimmobilien. Die grossen Gewinne, die Anleger damit einstreichen können, dürfte aber der Vergangenheit angehören. Bei den Büroflächen gibt es ein Überangebot.
Die Vermarktung von Flächen wird nach Einschätzung der UBS vor allem in Zürich, Bern und besonders in Basel schwieriger. Dies gelte besonders auch für Einkaufszentren, wenn weitere gebaut würden.