Die Aufwertung des Frankens hat sich bis jetzt für Implenia nicht negativ ausgewirkt. Weil institutionelle Anleger vermehrt in Immobilienprojekte investieren, bleibe die Bautätigkeit vorerst ungebremst, sagt Implenia-Chef Anton Affentranger.
Kaum sei die Untergrenze gefallen, sei Implenia von Pensionskassen und Versicherungen angefragt worden, ob der Baukonzern noch Projekte habe, in die sie investieren könnten, sagte Affentranger in einem Interview der «SonntagsZeitung». Das Geschäft mit Entwicklungsprojekten laufe darum nach wie vor hervorragend.
Darüber hinaus habe der starke Franken keine direkten Folgen auf das Baugeschäft. Aber indirekte: Viele Baukunden wollten nämlich von den neuen Wechselkursverhältnissen profitieren und verlangten die Weitergabe von Euro-Vorteilen.
Zulieferer unter Druck
Das habe dazu geführt, dass Implenia zum Beispiel Fensterrahmen nicht mehr in der Schweiz einkaufen könne. Die Schweizer Zulieferer gerieten damit unter Druck, sagt Affentranger.
Dennoch zeigt sich der Implenia-Chef zuversichtlich, dass die Frankenstärke die Schweizer Wirtschaft nicht in eine Rezession stürzt. Der Euroraum verliere nämlich ein Teil des Wettbewerbsvorteiles, weil die Lohnkosten künftig deutlich stiegen.
«Wenn die Schweizer Unternehmen jetzt noch durch längere Arbeitszeiten zehn Prozent produktiver werden, ist der Nachteil des starken Frankens fast aufgeholt», sagte er.
Eine weitere Auswirkung der Frankenstärke ist, dass in den Büchern von Implenia die Aufträge der kürzlich zugekauften deutschen Bilfinger Construction wegen der Umrechnung deutlich an Wert verloren haben.
Der Baukonzern habe gleichzeitig aber auch Glück gehabt, sagt Affentranger. Implenia habe nämlich bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags im Dezember 2014 noch keine Euros gekauft. Das sei erst nach dem Fall der Untergrenze erfolgt. Dadurch sei der Kaufpreis um 20 Prozent gesunken.