Der Baukonzern Implenia hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Der Umsatz sei um 6,9 Prozent auf 2,696 Mrd. Fr. gestiegen, teilte Implenia am Dienstag mit. Der Reingewinn verbesserte sich gar um 16,1 Prozent auf 71,2 Mio. Franken.
Der Betriebsgewinn (EBIT) übertraf mit 104,1 Mio. Franken das mittelfristige Ziel von 100 Mio. Fr. bereits ein Jahr früher als erwartet. Im Vorjahr hatte Implenia einen Betriebsgewinn von 93,5 Mio. Fr. eingefahren.
Damit hat der grösste Schweizer Baukonzern die Erwartungen der Analysten übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt laut der Nachrichtenagentur AWP einen Umsatz von 2,676 Mrd. Fr. und einen Reingewinn von 67,4 Mrd. Fr. vorhergesagt.
Höhere Ziele
Sowohl die Sparte Real Estate (Generalunternehmung, Dienstleistungen und Immobilien) als auch die Bausparte Infra erzielten das beste Resultat ihrer Geschichte, wie Implenia weiter schreibt.
Bei der Division Industrial Construction erlebte der Tunnelbau Schweiz einen ausgezeichneten Geschäftsgang. Implenia Norwegen habe sich dynamisch entwickelt und einen guten Beitrag zum Ergebnis geleistet.
„Die weiterhin solide Baukonjunktur, der hohe Auftragsbestand und der positive interne Schwung lassen zuversichtlich ins laufende Jahr blicken“, schreibt Implenia. Mit einem Auftragsbestand von 3,1 Mrd. Fr. sei man gut ins laufende Jahr gestartet. Die vollen Auftragsbücher entsprechen mehr als einem Jahresumsatz.
Nun steckt der Baukonzern die Ziele höher: Mittelfristig werde ein Betriebsgewinn von 140 Mio. bis 150 Mio. Fr. angepeilt, hiess es weiter.
Leuenberger geht
Zwei Jahre nach seinem umstrittenen Einstieg in den Verwaltungsrat von Implenia wird Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger das Aufsichtsgremium wieder verlassen. Er stelle sich an der kommenden Generalversammlung vom 27. März nicht mehr zur Wiederwahl, teilte Implenia mit.
Leuenbergers Wahl war sogar in seiner eigene Partei SP auf Kritik gestossen, da Implenia unter anderem am Bau des Gotthard-Tunnels beteiligt ist. Damit handle es sich um ein Mandat im „direkten Wirkungsbereich“ des ehemaligen Infrastrukturministers, kritisierte die SP.
Der Bundesrat dagegen hat kein Problem mit Leuenbergers Mandat. Leuenberger selbst betont, er habe als Bundesrat nie direkt mit dem Unternehmen zu tun gehabt.