Die italienische Küstenwache hat erneut tausende Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen. Innerhalb von 24 Stunden sind rund 3000 Menschen gerettet worden.
Allein am Samstag seien 1300 Menschen gerettet worden, teilte die italienische Marine mit. Laut der Zeitung «La Repubblica» stammt der Grossteil der Flüchtlinge aus Syrien und Ägypten. Bereits am Freitag seien mehrere Boote mit 1440 Flüchtlingen aufgebracht worden, unter ihnen 264 Kinder. Vor der Insel Lampedusa nahm die Marine demnach 200 weitere Bootsinsassen an Bord.
Jeden Monat versuchen tausende Menschen, von der nordafrikanischen Küste aus in überladenen und wenig seetüchtigen Booten über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach Angaben der italienischen Regierung strandeten im Laufe des Jahres bereits 39’000 Flüchtlinge an den Küsten Italiens oder wurden aufgegriffen. Die 2013 registrierte Gesamtzahl von 43’000 Ankünften dürfte damit in diesem Jahr deutlich übertroffen werden.
Vielzahl tödlicher Katastrophen
Bei den Überfahrten kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Eines der schlimmsten Unglücke ereignete sich im Oktober 2013, als vor Lampedusa 366 Flüchtlinge ums Leben kamen. Das überfüllte Boot war in der Nähe der Insel gekentert.
Rom startete danach den Einsatz «Mare Nostrum», bei dem Kriegsschiffe, Drohnen und Helikopter eingesetzt werden, um Flüchtlingsboote ausfindig zu machen und die Insassen zu retten.