In Aargauer Kindergärten heissen Karotten fortan Rüebli

In Aargauer Kindergärten darf künftig nur noch Mundart gesprochen werden. Gegen den Willen von Regierung, Parlament und den meisten Parteien haben die Stimmberechtigten eine Volksinitiative der Schweizer Demokraten (SD) mit 121’587 zu 97’440 Stimmen angenommen.

Kinder spielen in einem Kindergarten (Archiv) (Bild: sda)

In Aargauer Kindergärten darf künftig nur noch Mundart gesprochen werden. Gegen den Willen von Regierung, Parlament und den meisten Parteien haben die Stimmberechtigten eine Volksinitiative der Schweizer Demokraten (SD) mit 121’587 zu 97’440 Stimmen angenommen.

Die Stimmbeteiligung betrug 55,21 Prozent. Mit der Annahme der Initiative «Ja für Mundart im Kindergarten» wird das Anliegen nun im aargauischen Schulgesetz verankert.

Der Aargau ist nach Zürich der zweite Kanton, in dem eine Mundart-Initiative angenommen wurde. In anderen Kantonen wurden ähnliche Initiativen verworfen oder sie scheiterten an der notwendigen Unterschriftenzahl.

Die Aargauer SD warben mit dem Slogan «Rüebli statt Karotten» für ihr Anliegen. Mit Ausnahme der SVP sträubten sich alle Parteien gegen das Ziel der Initiative. Auch das Parlament und die Regierung empfahlen die Initiative zur Ablehnung.

Die Regierung war den Initianten im Verlaufe der politischen Diskussion teilweise sogar noch entgegen gekommen. Sie legte fest, dass der Anteil der Schriftsprache im Unterricht von der Hälfe auf einen Drittel reduziert wird.

Mit dieser neuen Regelung, die auf das im Herbst beginnende Schuljahr hätte eingeführt werden sollen, wollten sich die Initianten aber nicht abfinden. Sie hielten an der Initiative fest.

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