In Arlesheim lässt sichs leben, auch nur für ein Wochenende

Ein schmucker barocker Dom und mit der Ermitage das perfekte Naherholungsgebiet: In Arlesheim muss jeder mal gewesen sein.

Die (auch schmucke) Rückseite des Arlesheimer Doms.

Ein schmucker barocker Dom und mit der Ermitage das perfekte Naherholungsgebiet: In Arlesheim lässt sichs leben, auch nur für ein Wochenende.

Einmal im Leben sollte man ein Wochenende im schönsten Dorf des Kantons Baselland verbringen. Arlesheim, zwischen der Birs und dem Gempen gelegen, schmiegt sich an dessen Flanke. Mitten im Dorf liegt die Tramstation, die man mit dem 10er bequem in 20 Minuten vom Bahnhof Basel SBB erreicht.

Am Samstagmorgen sind die Arlesheimer rund um den historischen Dorfkern am Einkaufen. Mein kurzer Fussmarsch führt mich in ein Restaurant direkt neben dem Dorfbrunnen. Hier lässt sich die Bevölkerung unter einer Linde in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen beobachten. Das Angebot der über 9000-Seelen-Gemeinde ist vielfältig. Im Dorfkern kann man alles einkaufen, was das Herz begehrt.

Nichts erinnert daran, dass Arlesheim im Dreissigjährigen Krieg verwüstet und geplündert wurde und dabei fast verarmte. Es gehörte während 22 Jahren zu Frankreich und erlebte Aufstieg und Niedergang von Kaiser Napoleon I. Der Dorfkern wird durch den Dom überragt. Vor über 300 Jahren erbaut, wird er derzeit renoviert.

Spazieren in der Ermitage

Der Domplatz bietet für viele Hochzeitspärchen das ideale Sujet, den schönsten Tag im Leben zu verewigen. Arlesheim ist Bezirkshauptort, dank der Bürger, die sich 1832 für die Kantonstrennung eingesetzt hatten. Unweit des Doms bietet das Museum Trotte den Künstlern von Arlesheim ein Plattform. Eine Wandertafel zeigt den Weg zur Ermitage, dem englischen Garten von Arlesheim, der von der Schlossruine Birseck überragt wird. Das perfekte Ausflugsziel für jede Familie in der Region.

Thront hoch über dem Eingang zur Ermitage: Schloss Birseck.

Thront hoch über dem Eingang zur Ermitage: Schloss Birseck.

In der Klause empfängt seit Juni der restaurierte Waldbruder – eine Art Figurine – seine Gäste. Tiere und Pflanzen in der Ermitage zeigen kurz vor dem Eindunkeln ihr Sommerkleid. Der Mensch wird in den Stunden des Dämmerung zur Randfigur. Da ein Liebespärchen bei seinem Turtelspiel, dort ein Jogger, der fast sanft über den Weg gleitet.

Im Teich durchbrechen die Frösche mit ihrem markdurchdringenden Quaken die Stille der Dunkelheit. In einer warmen Sommernacht übernehmen die Hirschkäfer das Luftkommando. Sie sind auf der Suche nach Weibchen und sterben wegen des intensiven Liebeslebens nach sechs bis acht Wochen an Überanstrengung. Vereinzelt sind Glühwürmchen zu sehen, die mit ihrem grellen Licht die fliegenden Männchen anlocken. Nach einer kurzen Nacht glänzt hoch über Arlesheim die Burg Reichenstein in der sonntäglichen Morgensonne. Der Weg zur Burg zu Fuss ist steil und beschwerlich. Als Belohnung wird der Besucher vom Rittersaal aus mit einer traumhaften Aussicht über das Birstal, die Vogesen bis in den Schwarzwald entschädigt.

Genussvoll lassen wir das Wochenende mit einem schmackhaften Stück Kuchen im lauschigen Garten des Cafés der Klinik Arlesheim ausklingen. 1921 gründete Ita Wegman diese Klinik. Gemeinsam mit Rudolf Steiner trug sie von hier die anthroposophische Medizin in die Welt hinaus.   

  • Anreisen: Mit dem 10er Tram in 20 Minuten vom Bahnhof Basel SBB bis zur Tramstation Arlesheim Dorf.
  • Anschauen: Museum Trotte Haus für Kultur und Begegnung mit lokalen Künstlern, Ermitagestrasse 19.
  • Anbeissen: Garten des Café-Restaurants Ita Wegman – ein Ort zum Verweilen, Erholen und Geniessen.
  • Ausschlafen: Gasthaus zum Stärne. Günstig und gepflegt übernachten. Ermitagestrasse 1, fünf Minuten von der Tramstation Arlesheim Dorf. staerne@werkstar.ch.

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