In Dakar hat am Montag der Prozess gegen den früheren Diktator des Tschad, Hissène Habré, begonnen. Der 72-Jährige anerkennt der die Legitimität des Sondertribunals nicht und weigerte sich, den Gerichtssaal zu betreten.
Der in traditionellem weissen Gewand mit Turban gekleidete Ex-Herrscher des zentralafrikanischen Landes musste in den Gerichtssaal getragen werden.
Habré führte im Tschad von 1982 bis 1990 ein totalitäres Regime an. 25 Jahre später muss sich der heute 72-Jährige nun wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gezielter Tötungen sowie Folter verantworten.
Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch werten den Prozess als ein Signal, dass Verbrechen früherer oder amtierender afrikanischer Machthaber nicht ungesühnt bleiben werden. Laut Angaben von Menschenrechtlern soll Habré für den Tod von 40’000 Menschen und für Zehntausende Fälle von Folter verantwortlich sein.
Der Prozess gegen Habré hätte eigentlich bereits im vergangenen Juli stattfinden sollen, war aber auf September vertagt worden. Die Verteidiger von Hissène Habré sollten Vorbereitungszeit erhalten, wie das Sondergericht der Afrikanischen Union (AU) damals erklärte. Auch damals war Habré nur unter Zwang vor Gericht erschienen.
Im Senegal, wo Habré seit seiner Flucht aus dem Tschad lebt, wurde aufgrund einer Vereinbarung zwischen der AU und dem westafrikanischen Land das Sondertribunal eingesetzt.